Tragisch-komischer Roman über Familienbeziehungen

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hundeliebhaberin Avatar

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"Meine bessere Schwester" beginnt mit der Beerdigung der Tante Katy und kommt sarkastisch, bissig und humorvoll daher. Recht schnell ändert sich jedoch der Erzählton und nimmt eine stärkere Ernsthaftigkeit und Tiefe an. Hanna und Alice sind als Zwillingsschwestern sehr unterschiedlich, haben sich vier Jahre lang nicht gesehen und jeweils ein belastendes Verhältnis zu der dominanten Mutter und dem Bruder Michael, der immer bevorzugt wurde.
Im Laufe des Romans werden die einzelnen Beziehungen, psychische Erkrankungen und deren Weitergaben thematisiert, die einzelnen Verhältnisse entblättert und Schicht für Schicht sichtbar gemacht. Obwohl die beiden Schwestern unterschiedliche Lebenswege eingeschlagen haben und entsprechend andere Erfahrungen machen, verbindet sie ihre Kindheit und frühe Jugend sehr - das Unausgesprochene, die anhaltende Spannung und die zerrüttete Beziehung zueinander.

Tragisch, komisch und im Grunde die langsame Annäherung aneinander und die stückweise Aufarbeitung von familiären Beziehungen - ein Buch, das ich aufgrund der guten Umsetzung und Tiefe gern gelesen habe.