Die Geschichte der langen Weile

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kathavoigt Avatar

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Ah ja, schon, man kann es lesen, man muss es nicht abbrechen dieses Buch, aber es ist auch kein Pageturner, den man nicht aus der Hand legen kann.
Geschichtlich wohl interessant zu erfahren wie es damals zuging, wie es stand um die Schulbildung zweier junger Mädchen und ihrer ganzen Generation. Wie es zuging in einem Viertel, in Neapel, in dem Meinungsverschiedenheiten gerne noch mit der Faust ausgetragen wurden und es die Ehre der Familie zu schützen galt, auch untereinander. Gegen fremde Blicke und erst recht gegen Gerede und Pöbeleien. Und doch bleibt Plebs eben Plebs, wie das heute auch noch ist. Fast aussichtslos da rausgekommen und die Karten für sich selber neu zu mischen, nicht nur den Ehrgeiz zu haben, sich anzustrengen, sondern auch den Willen sich von allen loszulösen und woanders neue Wurzeln zu schlagen.
Einige versuchen es dennoch mit mehr oder weniger viel Erfolg. Geraten dabei unter die Räder des harten Alltags und kämpfen mit dem Widerstand selbst in der eigenen Familie, die statt Stolz eher Abneigung gegen den eigenen Spross hegen, der sich wohl für was besseres hält und sich dabei hin- und hergerissen fühlt zwischen den beiden Welten, anfangs in beiden dazugehören will und sich am Ende doch für eine entscheiden muss.
Zäh!