Lila und Elena

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petris Avatar

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Lila und Elena, unzertrennliche Freundinnen. Sie wachsen in einem ärmlichen Stadtteil Neapels in den 50er Jahren auf. Lila ist mutig, sehr begabt, wissbegierig und lernfreudig. Erst noch ein hässliches Entchen, mausert sie sich zur schönen Frau. Elena macht alles mit ihr gemeinsam, lässt sich von ihr beflügeln und mitreißen.
Doch wie das Schicksal so will, ist es der begabteren Lila nicht vergönnt, weiter zur Schule zu gehen, während Elena das Glück hat, dass ihre Eltern einsichtig sind.

Das könnte der spannende Beginn einer abwechslungsreichen Freundschaftsgeschichte über viele Jahre hinweg werden. Doch leider muss ich zugeben, dass ich mich spätestens nach dem kurzen Prolog begonnen habe zu langweilen. Von Seite zu Seite hoffte ich, dass mich der Roman noch packen würde, das tat er leider nicht.

Das ewige Geplänkel der Jugendlichen, wer mit wem, wer gerade wen liebt, die Schlägereien, die Gewalt zu Hause, das alles reichte mir nicht, um einen ganzen Roman zu füllen. Fast entsteht in mir der Verdacht, dass der Vierteiler, dessen erster Band dieser hier ist, vielleicht besser als ein Buch erzählt worden wäre. Auch die Sprache finde ich etwas trivial und naiv. Was natürlich an der Übersetzung liegen könnte.

Ich bin generell kein Fan von zelebrierter Geheimnistuerei rund um Autoren, auch mag ich es nicht, wenn Romane schon vor dem Erscheinen mit viel Werbung und Publicity gepuscht werden, aber dass mich die Geschichte nicht anspricht, liegt sicher nicht in erster Linie daran.

Interessant finde ich, dass dieses Buch bei vielen LeserInnen, die einen recht ähnlichen Büchergeschmack haben wie ich, sehr gut ankommt. Wenn ich die Rezensionen lese, kommt es mir fast vor, als hätten wir zwei völlig unterschiedliche Bücher gelesen. Anscheinend handelt es sich hier um einen Roman, den man entweder mag oder nicht. Ich gehöre zur zweiten Gruppe.

Damit ist mir die Entscheidung, ob ich die anderen Teile noch lesen möchte, sehr leicht gemacht worden. Schade!