Solide geschrieben, hat mich nicht mitgerissen

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
maxkolbe Avatar

Von

Mich hat das Cover gereizt, man sieht zwei durchaus unterschiedliche Mädchen, die trotzdem eine Einheit darstellen.
Im Buch geht es im wesentlichen um das aufwachsen von Elena und Lila in einem Vorort Neapels in den fünfziger Jahren. Zwischen Ihnen hat sich langsam eine Freundschaft der besonderen Art entwickelt. Es ist teilweise interessant zu lesen, wie die Mädchen sich entwickeln und ihre ersten Verehrer haben. Sie haben auch durchaus verschiedene Lebensläufe. Elena die ihr Aussehen durch Fleiß in der Schule wettmacht, geht später sogar ins Gymnasium und Lila nicht weniger schlau, wird gezwungen in der Schusterwerkstatt ihres Vaters mitzuarbeiten. Zeitweise will jede besser sein als die andere und dann kleben sie wieder aneinander. Es gibt noch eine Fülle von Nebencharakteren. Die einzelnen Familien, die ihren Krieg führen. Es gibt Mord, Intrigen, das pure Leben, wie man es sich so vorstellt in einem Vorort von Neapel.
Die Geschichte wurde von der Ich-Erzählerin Elena aufgeschrieben, die sich beim Schreiben darüber klar werden will, warum Lila mit 66 wahrgemacht hat, was schon lange ihr Plan war. Sie ist verschwunden und zwar total, unauffindbar, ja sogar aus den Fotos hat sie sich rausgeschnitten. Ihr Sohn Rino ist verzweifelt.
Der Schreibstil ist gut und einfach, man bekommt das Leben, die Leidenschaften im Rione voll mit.
Diese Begeisterung, ja den Hype um das Buch kann ich aber nicht teilen. Mich hat es zu keiner Zeit wirklich mitgerissen, sodas ich mit Spannung dabei war. Manchmal war es einem Sachbuch ähnlich. Den zweiten Teil werde ich nicht. lesen