Liebevoll & bestimmt Grenzen setzen!

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Was können Eltern ganz konkret tun, wenn sie sich auf dem Spielplatz fast die Füße abfrieren und ihr Kind allen freundlichen Bitten zum Trotz partout nicht nach Hause will? Wie können sie den Frust ihres wütenden Kindes annehmen und begleiten, ohne dabei die eigenen Grenzen zu überschreiten? Nora Imlau ist eine der wichtigsten Stimmen in der deutschsprachigen Erziehungslandschaft. Für einen der Brennpunkte bedürfnisorientierter Erziehung bietet sie neue, überraschende Lösungen.

Nachdem ich vor einiger Zeit das Buch "Mein Familienkompass" von Nora Imlau gelesen habe, welches mir sehr gut gefallen hat, war ich sehr gespannt auf ihr neues Buch. Besonders das Thema, Grenzen setzen, ist oftmals ein "heikles" Thema, welches gerne unter den Teppich gekehrt wird, weshalb ich neugierig auf die Herangehensweisen der Autorin war.

Der Schreibstil ist sehr flüssig und angenehm, wodurch sich das Buch schnell lesen lässt. Zudem sind wichtige Abschnitte farblich hervorgehoben, es gibt immer wieder ein paar Seiten mit Praxisübungen und besonders eindrücklichen Zitaten. Die Gestaltung hat mir somit sehr gut gefallen und ich konnte das Buch innerhalb kürzester Zeit lesen.

Inhaltlich bleibt Nora Imlau hauptsächlich allgemein. Sie berichtet davon, was es mit dem Wort Grenze auf sich hat, welche Bilder dieses Wort auslöst, warum Grenzen wichtig sind, was der Unterschied zwischen Glaubenssätzen und persönlichen Grenzen ist, etc.. Diese Vorgehensweise fand ich ziemlich gut, da sie dem Leser somit ausführlich vermitteln konnte was es mit dem Grenzen setzten auf sich hat, welche verschiedenen Arten von Grenzen es hat und wie wichtig es ist, dass jeder Elternteil einen guten Mittelweg für sich selbst findet. Dennoch muss ich sagen, dass mir der praktische Teil, welcher insbesondere bei diesem Thema besonders wichtig ist, etwas zu kurz gekommen ist. So zeigt Nora Imlau anhand von ein paar Beispielssätzen auf, wie Eltern bestimmt aber liebevoll ihre persönlichen Grenzen setzten können, aber was in Akutsituationen, in denen Kinder partout nicht kooperieren wollen bzw. können zu tun ist, wird lediglich ganz am Ende an einem kurzen Beispiel erläutert.

Insgesamt ein guter Erziehungsratgeber zu einem sehr wichtigen Thema! Allerdings größtenteils allgemeingültig und wenige (vor allem ausführliche) Fallbeispiele. Dennoch absolut lesenswert, hier wird jeder Etwas für sich und das eigene Familienleben mitnehmen können!