Was für eine Sprache!

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gaia Avatar

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Sehr gegensätzlich beginnt dieser Roman. Zunächst lesen wir unpoetisch knappe Kontaktanzeigen von vor über 100 Jahren. So stark unterscheiden sie sich gar nicht von den heutigen. Aber danach, mit einem Zeitsprung von 30 Jahren in die Vergangenheit kommen wir bei diesem einfachen, siebzehnjährigen Mädchen an. Zunächst wirkte die sehr kraftvoll beschriebene Sexszene, wie eine Vergewaltigungsszene. Erst nach und nach wird klar, dass diese junge Frau vor Leben sprüht und sich genau diese Nächte wünscht. Und trptzdem schwingt immer die Gewalt mit, mit der sich der Hoferbe das nimmt, was er sich wünscht. Die Sprache ist es, die mich bisher am meisten an diesem Roman interessiert. Sie ist gleichzeitig intensiv, kraftvoll aber auch unglaublich poetisch. Wenn Brynhild mit einer Harfe, auf der alle Saiten schwingen, vergleichen wird, kann man sich dieses pulsierende Leben perfekt vorstellen ebenso wie die Ängste, die sie mit sich herumträgt.
Das Cover des Romans zieht mich magisch an. Zusammen mit dem Titel "Meine Männer", der wie bei einem Sammelalbum darunter steht und der vollmundigen Sprache entwickelt das Buch schon jetzt einen unglaublich Sog.