Keine leichte Lektüre

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harlekin Avatar

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Wer vom Klappentext ausgehend annimmt hier einen grausigen TrueCrime in Händen zu halten, wird wohl enttäuscht werden. Dieser Roman ist die fiktive Geschichte von Belle Gunness, einer Serienmörderin, die im Verdacht stand, schätzungsweise 20 bis 40 Menschen, darunter ihren Mann und ihre Kinder, umgebracht zu haben, der aber nie etwas nachgewiesen werden konnte.
Victoria Kielland geht es hier aber nicht darum, jeden einzelnen Todesfall nun akribisch zu beleuchten, vielmehr versucht sie eine Frau zu porträtieren, die durch ein schreckliches, persönlich erlittenes Trauma aus der Bahn geworfen wird und danach nie mehr die „alte“ Belle sein wird.

Es ist keine einfache und leichte Lektüre. Schon der Erzählstil ist gewöhnungsbedürftig, ist sehr prosaisch und wirkt durch die verschachtelten Sätze manchmal verwirrend, so dass man aufmerksam lesen muss. Aber auch das Hineinversetzen in Belles Ansichten und Gefühlswelt, die all ihr Leid erkennen lassen, ist alles andere als leichte Kost.

Fazit: Wer also einen typisch nordischen Thriller erwartet, liegt bei „Meine Männer“ völlig falsch. Mir hat aber gut gefallen, wie die Autorin den Charakter Belle, wenn auch fiktiv, nachgezeichnet hat. Eine faszinierende und berührende Geschichte, auf die man sich einlassen muss. Meine Empfehlung bekommt dieses Buch und gute 3 von 5 Sterne.