Sehr spannend und speziell

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emmasbuecherecke Avatar

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Was für ein Buch. Teilweise verstörend, teilweise verwirrend und unverständlich, aber alles in allem irgendwie gut.

Es geht um eine der ersten Serienmörderinnen der USA. Der Roman beginnt in Norwegen, wo die junge Brynhild von einem gutaussehenden Hoferben verführt wird. Sie ist völlig überwältig von den neuen und unbekannten Gefühlen der Lust. Sie gibt sich ihm vollkommen hin und sieht sich schon als die Frau an seiner Seite, sobald sie erfährt, dass sie schwanger ist. Diese
Hoffnung wird jedoch zerstört als er von der Schwangerschaft erfährt.

Brynhild flüchtet daraufhin in ihr Heimatdorf zu ihren Eltern und kurz darauf zu ihrer Schwester in die USA. Dort wagt sie einen Neuanfang als Bella. Sie findet einen norwegischen Ehemann, adoptiert Kinder und lebt anfangs ein einfaches, aber gutes Leben und ist auch wieder sexuell erfüllt. Als sie zur Witwe wird, wird sie auch zu „Belle“ und reagiert sie auf zahlreiche Heiratsgebote in der Zeitung. Nach einem Treffen, das meist ziemlich schnell mit Sex endet, endet aber auch das Leben dieser Männer.

Kielland schreibt fast in einer Art stream of consciousness. Die Emotionen der Protagonistin sind teilweise sehr wirr und dunkel und man bekommt hautnah mit, wie sie ihre Traumata verarbeitet und ihre Sehnsüchte versucht zu erfüllen.

Das Buch hat mich wirklich überrascht. Es war mal wieder etwas anderes und wer düstere Romane mag, ist mit diesem Buch sicherlich gut bedient. Ein sehr spannender und spezieller, auf einer wahren Geschichte beruhender Roman.