Unberechenbarkeit sprachlich kunstvoll dargestellt

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Brynhild ist im Jahr 1876 siebzehn Jahre alt als sie brutal misshandelt wird. Sie flieht von Norwegen in die USA und nimmt dort die Identität Belle an. Sie wird zur Serienmörderin.

„Die Abwesenheit einer Liebesgeschichte ist auch eine Liebesgeschichte“, so heißt es in diesem Buch. Und ja, erzählt wird der wenig aufwändige Plot rund um die unberechenbare, eisig handelnde Belle, die auf ihre Weise nicht liebt und Gott spielt. „Die langsame Verdammnis, das bleiche Licht der Erlösung.“ Was von Erde genommen, führt Bella der Erde zurück. „Der Tod kam weder mit Gnade noch mit Vergebung.“, denn „niemand ist leicht zu lieben“.

Bizarre menschliche Abgründe werden kunstvoll poetisch dargestellt, hoch sexualisierte Darstellungen weben sich geschickt hinein. Zum Teil schreibt Victoria Kielland so metaphorisch, dass ich beim Lesen innehalten musste, um verarbeiten und mitdenken zu können. Es entsteht ein literarisches Kunstwerk, das trotz Unnahbarkeit eine Nähe zur Protagonistin erzeugt.

Das Buch ist keine leichte Kost, aber sehr lesenswert für alle, die anspruchsvolle Metaphern beim Lesen antreiben.