Geliebte Mutter?

Bettina Flitner schreibt hier mit "Meine Mutter" ein sehr persönliches Buch über ihre Mutter; man darf annehmen, dass es sich um ihre authentischen Gedanken handelt. Diese hatte sich mit 47 selbst erhängt und dies auch quasi vorhergesagt. Doch die geliebte Mutter war sie scheinbar nicht. Die Töchter bringen noch nicht einmal einen Kranz vorbei, die Autorin würde lieber in der 7. Reihe bei der Beerdigung sitzen, wenn es um die Schwere der Trauer geht.

So richtig um die geliebte Mutter handelt es sich wohl nicht. Die Erzählung bleibt eher distanziert und die Autorin wenig betroffen. Schon nach wenigen Wochen will sie nicht mehr an die Mutter gedacht haben. Selbst der Großvater hält die Tochter, also die Mutter der Autorin, für einen Taugenichts.

Im ersten Teil des Buches ist das Gefühl der Distanziertheit da, aber nicht wirklich zu durchdringen. Hier wüsste ich gern, was passiert ist, was die eigentlich so schöne Mutter getan hat. Sie hat die Familie für einen anderen verlassen, das aber wohl erst später. Doch was war noch los?

Ich hoffe, die Autorin wird ihr Geheimnis lüften. Bisher passt das Cover noch gar nicht zum Gelesenen, eine Innigkeit oder Vertrautheit konnte ich nicht feststellen. Gern würde ich mehr erfahren und daher "Meine Mutter" hier vorab lesen.