Mutter
Der Text verbindet Trauer, Herkunft und Spurensuche: Die Trauerfeier der Mutter löst Erinnerungen, Ambivalenz und Schweigen in der Familie aus. Kindheitserinnerungen zeigen eine Mutterfigur, die Tod und Leben sensibel wahrnahm, doch Nähe und Schmerz bleiben durchzogen. Der Suizid der Mutter und das Schweigen der Familie werden literarisch verarbeitet. Die Rückkehr nach Celle dient der Konfrontation mit der Vergangenheit, während alte Fotos (1982) und ein geheimnisvolles Konto aus 1930 historische Bezüge schaffen, die Identität der Erzählerin hinterfragen. Eine Polenreise mit Ankunft in Miedzy-górze verankert Wurzeln in Ort, Landschaft und Geschichte. Insgesamt entsteht ein impressionistischer, bildreicher Text, der Trauer in Bilder, Orte und Dokumente überführt und nach Sinn und Abschluss sucht.