Bettina Flitner hat tragischerweise nicht nur ihre Schwester (über die sie bereits ein Buch geschrieben hat), sondern auch ihre Mutter durch einen Suizid verloren. Sie ist auf Lesereise mit dem Buch " Meine Schwester" in Celle, wo sie aufgewachsen ist. Seit Jahrzehnten hat sie kaum mehr an ihre Mutter gedacht. Nun besucht sie spontan den Friedhof und das Haus, in dem die Mutter als Kind wohnte. Sie beschließt, nach Niederschlesien zu fahren, nach Wölfesgrund, dem Ort ihrer Vorfahren. Glucklicherweise haben Großvater, Urgroßmutter und einige andere Tagebuch geführt und Fotos aufbewahrt. Sie besucht das Doktorhaus ihrer Urgroßeltern (die sich ebenfalls das Leben nahmen), in dem danach der Großvater als Arzt praktizierte. Wunderbar beschriebene Anekdoten. Teilweise brutal, teilweise liebevoll und amüsant. Die politische Entwicklung und die damit verbundene Vertreibung sind immer Teil der Geschichte. Leseempfehlung!