Bildnis einer Familie
Bisher hatte ich noch kein Buch von Bettina Flitner gelesen. Aber Familiengeschichten, die 100 Jahre zurückreichen, finde ich immer wieder spannend. Auch dieser Roman, in dem die Autorin das Leben ihrer Mutter kennen und verstehen lernen möchte, hat mich mitgenommen. Bettina Flitner reist auf den Spuren ihrer Vorfahren nach Celle und dann weiter nach Wölfersgrund im früheren Schlesien, woher die Famile stammt und bis zur Vertreibung nach Ende des 2. Weltkrieges ein Sanatorium besessen hat. Sie spürt Gründe für die vermehrten Suizide in der Familie auf. Auch ihre Mutter hat dem Leben auf diese Weise ein Ende gesetzt. Das Buch ist eine Aufarbeitung und zugleich eine Aussöhnung mit der Vergangenheit ihrer depressiven Mutter. Einfühlsam, flüssig und verständlich ist der Schreibstil der Autorin, die mich auch auf ihre bisher erschienenen Romane neugierig gemacht hat.