Das Kriegstrauma der Eltern

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Die Erzählerin nimmt uns mit nach Schlesien ins Sudetenland, sie möchte den Lebensweg ihrer verstorbenen Mutter ergründen. Die nahm sich nach einer gescheiterten Ehe und mehreren anderen, wenig glücklichen Beziehungen mit 47 Jahren das Leben. Warum tat sie das? Warum ist sie aus dem Leben geschieden? Es gab mehrere Selbstmorde in der Familie der Autorin mütterlicherseits - wir ahnen bereits, Depressionen sind hier ein Problem, aber da ist noch mehr: Ehebruch, die traumatische Flucht aus dem Sudetenland, emotionale Vernachlässigung…

Bettina Flitner begibt sich an den damaligen Ort des Geschehens, die fährt nach Wölfelsgrund in Schlesien. Von dort ausgehend liefert sie ein spannendes Familienporträt bis in die Gegenwart. Die vermuteten Ursachen für das letztlich von ihrer Mutter offenbar als unerträglich empfundene Leben werden erkennbar. Es gibt kleinere Längen in dieser Geschichte, aber das hat mich nicht gestört. Überwiegend fasziniert bin ich den Spuren eines Lebens und eines Menschen gefolgt, der nicht sein durfte und konnte, was er gerne gewesen wäre.