Spurensuche im Osten
Eine Lesung in Celle, der Stadt, in der ihre Mutter vor über 40 Jahren beerdigt wurde, veranlasst die Autorin, den Spuren ihrer Familie mütterlicherseits zu folgen und nach Polen zu reisen. Dort in Niederschlesien wurde ihre Mutter 1936 geboren, ihre Familie besaß ein großes Sanatorium, in das sogar Menschen aus dem weit entfernten Berlin kamen. Nach dem Krieg mussten die Großeltern mit ihren Kindern fliehen und ließen sich in Celle nieder, der Großvater arbeitete dort als Arzt. Flitners Mutter ging später nach Hamburg, lernte dort ihren Vater kennen, die Beziehung zu ihm war jedoch keine glückliche. Zwar blieben sie bis zu ihrem Suizid 1984 verheiratet, hatten jedoch beide zahlreiche Affären und standen eigentlich kurz vor der Scheidung, da die Mutter ihren langjährigen Partner heiraten wollte. Die Kindheit der Autorin war durch das oft erratische Verhalten der Mutter geprägt, das ständig zwischen Übermut und depressiven Phasen schwankte.
Das Thema dieses als Roman bezeichneten Buchs ist durchaus interessant, allerdings fehlte mir letztendlich eine literarische Auseinandersetzung mit dieser von großer Distanz geprägten Mutter-Tochter-Beziehung und der Spurensuche in Polen. Oft liest es sich wie die Wiedergabe der familiären Erinnerungen, und tatsächlich erwähnt die Autorin am Anfang die verschiedenen Quellen, auf denen der Roman beruht. Die ein oder andere Metaebene oder Reflexion hätte dem Text sicherlich gutgetan, so ist er ein weiterer Faden im Teppich der deutsch-polnischen Geschichte. Aber vielleicht spiegelt diese distanzierte Beschreibung auch einfach das nicht gerade innige Verhältnis zur eigenen Mutter wider. Und das wäre dann durchaus passend.
Das Thema dieses als Roman bezeichneten Buchs ist durchaus interessant, allerdings fehlte mir letztendlich eine literarische Auseinandersetzung mit dieser von großer Distanz geprägten Mutter-Tochter-Beziehung und der Spurensuche in Polen. Oft liest es sich wie die Wiedergabe der familiären Erinnerungen, und tatsächlich erwähnt die Autorin am Anfang die verschiedenen Quellen, auf denen der Roman beruht. Die ein oder andere Metaebene oder Reflexion hätte dem Text sicherlich gutgetan, so ist er ein weiterer Faden im Teppich der deutsch-polnischen Geschichte. Aber vielleicht spiegelt diese distanzierte Beschreibung auch einfach das nicht gerade innige Verhältnis zur eigenen Mutter wider. Und das wäre dann durchaus passend.