Tragische Familiengeschichte

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siehdichum Avatar

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Während ihrer Lesung zu dem Buch „ Meine Schwester“ nach Celle , entschliesst die Autorin Bettina Flitner sich spontan, nach 40 Jahren zum Friedhof zu fahren, wo einst ihre Mutter ihre Grabstätte hat.
Die Fragen nach Warum und Weshalb ihre Mutter einst früh freiwillig aus dem Leben schied, begibt sich die Bettina Flitner auf die Vergangenheit ihrer Familie, die einst in Schlesien lebte, anhand von Briefen, Tagebüchern und Erzählungen ihrer Tante und ihres Großvaters Api, der ein bekannter Arzt wie sein Vater und Eigentümer des bekannten Sanatorium im Wölfesgrund, in Schlesien, besass.

Hier wird Bettina Flitzers Mutter in Wölfesgrund geboren und erlebt zunächst eine unbeschwerte, behütete Kindheit, bis im 2.Weltkrieg mit einem Schlag alles vorbei ist. Die Familie verliert ihr Hab und Gut und mussten fliehen und kamen nach einer Odyssee nach Celle an.
Ihre Mutter Gisela, genannt Gila, tut sich ein wenig schwer, an das neue Leben in Celle , heiratet früh und bekommt zwei Töchter mit ihrem Mann Hugbert. Das Leben verläuft nicht so, wie sie sich immer erträumt hat. Sie leidet an Depressionen, die Ehe geht zu Bruch….

Die Autorin beschreibt ihr distanziertes Verhältnis in dem Buch zu ihrer Mutter, jedoch sehr einfühlsam und nachdenklich über das Leben ihrer Mutter, ihrer Familie und die Auffälligkeiten der vielen Suizide in ihrer Familie.

Das Buchcover ist schlicht gestaltet, das Foto von ihr und ihrer Mutter wirkt jedoch ausdrucksstark, inhaltlich hat mich die Familiengeschichte sehr bewegt, jede einzelne Zeile hat mich berührt, so klar und deutlich und bewegend wird die Familiengeschichte erzählt. Ein Buch, das man nicht einfach weglegen kann. Leseempfehlung !