Geschichten oder Geschichte?

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chaosbaerchen Avatar

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Die Autorin Daria Bignardi erzählt anlässlich des Todes ihrer über 80-jährigen Mutter in ihrem sehr biographisch angehauchten Roman die Geschichte ihrer Familie. Dabei werden viele sehr alltägliche Dinge recht übertrieben dargestellt und überbetont, was mich als Leser auf Dauer gestört, wenn nicht genervt hat.

Wenn man wie vermutlich die meisten deutschen Leser weder die Autorin noch deren Familienangehörige persönlich kennt, so fällt es einem doch sehr schwer, sein Interesse bis zum Schluss auf einem gleichbleibenden Niveau zu halten, zumal viele Dinge wiederholt werden. Ich nehme mal an, dass die Autorin mit dem Schreiben des Buches die Vergangenheit bewältigen wollte, somit sind Wiederholungen im Rahmen des Abarbeitens "normal", aber für den Leser nicht unbedingt hilfreich oder spannend.

Der Anfang, dem die Leseprobe entsprach, war gut, nicht zuletzt weil dieser Teil in der Gegenwart stattfand und die Autorin quasi aus eigenen Erfahrungen geschöpft hat. Später geht es dann immer weiter zurück zu ihren Vorfahren, bei denen jeder etwas Besonderes war. Dies mag für die Autorin so sein, schließlich ist es ihre Familie, aber nicht unbedingt für den unbeteiligten Leser.

Ich war ziemlich enttäuscht und musste mich am Ende regelrecht durch das Buch kämpfen.