Wärme

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saralie Avatar

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Wärme ist das, was dieses Buch vor allem auszeichnet...

Daria Bignardi, Italiens bekannteste Fernsehjournalistin, hat nach dem Tod ihrer Mutter angefangen, Erinnerungen über ihre Familie zu sammeln und aufzuschreiben. Herausgekommen ist dieses Buch. Es beginnt bei ihren Eltern. Zuerst beschreibt sie ihren Vater, der seine Töchter vergöttert, dann ihre Mutter, die auf der einen Seite stets in Sorge um die Gesundheit der Menschen in ihrer Umgebung ist und gleichzeitig viele Dinge (wie ihren Braten) tut, "ohne hinzusehen". Von den beiden aus geht es weiter bis zu Darias Urgroßeltern, deren Villa, die verschiedenen Haustiere, die die Familie über die Jahre hatte, die Daria zum Teil überhaupt nicht kennengelernt hat, deren Geschichten und Schicksale sich aber bis zu ihr überliefert haben. Am Ende landet sie in der Gegenwart, bei ihrer Familie und der ihrer Schwester.

Die Familie (selbst unbekannte oder kritische Personen) wird mit einer Wärme beschrieben, wie man sie sich bei Italienern vorstellt. Man lebt in ihr, geht mit Daria ein Stück die Wege, die die Menschen vor ihr gegangen sind oder die sie in ihrer Kindheit gegangen ist. Versucht zu verstehen, warum manche Dinge unvollendet blieben. Grinst mit ihr bei der Erzählung der kleinen Skurrilitäten des Alltags.

Ein Buch, das nicht gerade durch Leichtigkeit besticht, weil auch die dunklen Seiten der Geschichte nicht ausgelassen werden, das aber gleichzeitig Personen zeigt, die das Leben dennoch (meistens) nie zu schwer gesehen haben.