Das besondere Buch

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Das Cover veranlaßt einen schon, genau hinzuschauen. Die schöne junge Frau ist Mittelpunkt des Buches und mit ihr fühlt man sich von der ersten bis zur letzten Seite verbunden. Ein neues Buch von Martin Suter ist immer etwas Besonderes, und dieses hat es mir ganz besonders angetan. So geheimnisumwoben erzählen kann nur Martin Suter und seine Leser mitnehmen in eine Geschichte aus Wahrheit und Fiktion, in der mein ganzes Mitgefühl dem Protagonisten Dr. Peter Stotz gilt, Alt Nationalrat und hochgeschätzte und bekannte Züricher Persönlichkeit, der immer auf sein Ansehen bedacht war und dieses auch nach seinem Ableben noch gewahrt wissen möchte. Er hat viele Jahrzehnte damit verbracht, nach seiner verloren gegangenen großen Liebe zu fahnden.

Dr. Stotz ist mittlerweile 84 Jahre alt und krank. Er weiß, daß er nicht mehr lange leben wird, und sucht deshalb eine Person mit juristischer Ausbildung, die seinen Nachlaß regelt. Hierzu stellt er den 31-jährigen arbeitslosen Anwalt Peter Elmer ein mit der Maßgabe, daß dieser gemäß dem Anwaltsgeheimnis absolut verschwiegen ist und zweitens den Nachlaß nach seinem eigenen Empfinden so ordnet, daß das Ansehen von Dr. Stotz auch über den Tod gewahrt bleibt. Es ist keine leichte Aufgabe, aus Fotos, Briefen und tausenden Seiten an Unterlagen zu entscheiden zwischen Schredder oder aufbewahren.

Da Peter in der herrschaftlichen Villa Stotz auch wohnt, ist er eingebunden in einen genau festgelegten Tagesablauf des alten Herrn, um den sich auch sein Butler Robert und seine Haushälterin Mariella kümmern. Allabendliche Erzählrunden reihen sich an genau festgelegte Tischzeiten und Tagesabläufe. Und Dr. Stotz erzählt dem jungen Peter sein Leben. In der Villa hängen unzählige Bilder von Melody, der schönen jungen Frau, mit der Dr. Stotz einst verlobt war und die drei Tage vor der Hochzeit für immer verschwunden ist. Zunächst belacht von der Züricher Gesellschaft, dann aber bewundert ob seiner Beharrlichkeit, seine Verlobte wieder zu finden. Jedem Hinweis ging Dr. Stotz nach, keine Reise war ihm zu weit, Melody blieb verschwunden. Und Dr. Stotz weiß so phantastisch zu erzählen, daß Peter Elmer nicht anders kann, als selbst nach dem Verbleib von Melody zu forschen, und als Leser will man natürlich auch unbedingt wissen, wohin Melody entschwunden ist. Das Rätsel löst der Autor im Zweiten Teil des Buches auf, und die Lösung ist unglaublich.

5 Sterne gibt es für ein Buch, das mir viele spannende Lesestunden beschert hat und es verdient, weiter empfohlen zu werden.