Der Geschichtenerzähler

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hanka Avatar

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Toms Aufgabe ist es, den Nachlass von Peter Stotz aufzubereiten. Die Nachwelt soll darin den sehen, als der er erscheinen möchte. Er war Nationalrat, Mitglied der liberalen Wirtschaftspartei, Geldgeber, in verschiedenen Verwaltungsräten, … Er hatte alles – Erfolg, Geld, Ansehen, Einfluss – aber neben der Liebe ist dies nebensächlich.

Das Buch ist geprägt von den täglichen Routinen. Dem Sichten der Unterlagen, Vorsortieren, den gemeinsamen Essen von Tom und Peter, der Essenszubereitung, … Eigentlich komplett unspektakulär. Und trotzdem schafft es Suter uns Leser, genauso wie Tom, von der Lebensgeschichte von Peter Stotz gefangen zu nehmen. Leicht, einfühlsam, warmherzig erzählt Suter eine Liebesgeschichte, die schon viele Jahre zurückliegt und trotzdem für Peter Stotz noch präsent ist. Seine Melody ist verschwunden, und dennoch immer da. Doch was geschah vor so vielen Jahren? Warum ist Melody verschwunden? Lebt sie noch, wurde sie entführt, ist sie freiwillig untergetaucht?

Im weiteren Verlauf ist es nicht nur eine Liebesgeschichte über seine Melody. Langsam verwandelt es sich auch in eine Geschichte über die Person Peter Stotz. Was ist/war er für eine Mensch? Wer steckt hinter dieser nach außen hin erfolgreichen Person? War er im Grunde seines Herzens doch ein großer, unglücklicher Liebender. Behutsam wird man auf das Ende vorbereitet und trotzdem überrascht.

Fazit: eine ruhige Geschichte voller Tragik, Verhängnis und Geheimnissen