Eine sehr gelungene Unterhaltung

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bettyliteratur Avatar

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Tom hat eine berufliche Krise. Trotz sehr guter juristischer Studienabschlüsse findet er nicht die passende Stelle.
Er nimmt daher für einen älteren Herrn befristet für ein Jahr die Aufgaben eines Vermögensberaters wahr und zieht auch in dessen Villa. Herr Dr. Stolz ist ein sehr erfolgreicher, angesehener, bemerkenswerter, eigensinniger Mensch. Er weiht ihn in das Geheimnis des Bildes einer jungen Frau ein, deren Portraits überall im Haus zu finden sind.
Im Jahr 1980 lernte er die junge Buchhändlerin Melody kennen und war vom ersten Moment von ihr fasziniert. Der damals 42-jährige Stolz trifft sich mit Melody, führt sie aus. Er muss jedoch erfahren, dass sie in der Wohnung ihrer marokkanischen Familie lebt, die Eltern sehr streng sind, und sie bereits einem anderen Mann versprochen haben. Die Eltern und vor allem der Bruder sind gegen die Verbindung.
Melody entscheidet sich für Stolz und bricht mit der Familie.
Nach langer Vorbereitungszeit soll die Hochzeit stattfinden, 3 Tage vor dem geplanten Termin ist Melody verschwunden.
Stolz setzt alles daran, die Liebe seines Lebens zu finden.
Nach seinem Tod setzt der Nachlassverwalter Tom die Recherchen fort und entdeckt erstaunliche Neuigkeiten.
Das Buch weist immer neue Wendungen auf, die Sicht auf Dr. Stolz und seine Darstellung der Ereignisse ändert sich.

Lesenswert sind auch die wunderbaren Gerichte, die die Haushälterin zubereitet, selbstverständlich werden viele teure Weine und natürlich Champagner verköstigt.

Martin Suter kommt in der deutschen Literaturkritik nicht immer gut an. Sein Schreibstil sei nicht literarisch genug, die Sätze zu kurz, das Milieu zu dekadent (gekennzeichnet durch Industrielle, Manager, Maßanzüge und teure Weine). Vielleicht ist es gerade dieser Stil, der Suter auszeichnet und lesenswert macht. Für mich jedenfalls eine sehr gelungene Unterhaltung.