Melody

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missjanemarple81 Avatar

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Meine Meinung:

Dr. Peter Stotz, geboren 1938, unvorstellbar reich, hat alles erreicht was es zu erreichen gibt. Er war erfolgreicher Politiker, Kunstmäzen, Strippenzieher in Politik, Wirtschaft und Kultur, Vorstandsmitglieder in diversen Vereinigungen und vieles mehr. Bevor sein Leben nun, aufgrund seiner Krankheiten zu Ende geht, möchte er seinen Nachlass regeln. Dazu verpflichtet er Tom Elmer für ein Jahr, alle seine Unterlagen zu sortieren, zu sichten und alles "unwichtige" bzw alles was einen schlechten Eindruck erwecken könnte, zu vernichten. Tom, der ewige Student, ist froh einen so gut bezahlten Job bei freier Kost und Logie zu bekommen.

Nachmittags bittet Stotz Tom zum Kamingespräch. Dort plaudern die Beiden etwas, um sich näher kennenzulernen. Dann beginnt Stotz aus seinem Leben zu erzählen und besonders die Geschichte mit Melody, seiner jungen Verlobten, beschäftigt beide. Melody, die Liebe seines Lebens. Die Frau, die kurz vor der Hochzeit spurlos verschwunden ist und von der es auch nach über 40 Jahren keine Spuren gibt.

Tom ist fasziniert vom Leben des Dr. Stotz und von der traurigen Liebesgeschichte. Die Nichte Laura von Stotz meint, es sei eher Toms Aufgabe zuzuhören, als den Papierkram zu ordnen. Laura und Tom begeben sich auf Spurensuche um Melodys Verschwinden.



Bisher war Roman nicht unbedingt mein bevorzugtes Genre, da ich aber so viele begeisterte Meinungen zu "Melody" gelesen hatte, habe ich mich herangetraut. Und ich wurde nicht enttäuscht. Martin Suter malt mit Worten eine wunderbare Geschichte. Es geht darum, dass man mit Geld nicht alles kaufen kann, besonders nicht die Liebe. Dass man mit Geld, aber durchaus bequem durchs Leben gehen kann. Es geht um die Frage, was von einem am Ende des Lebens übrig bleibt und wie man in Erinnerung bleiben will. Und darum, ob eine unglückliche Liebe, besser ist, als gar keine.

Ganz unaufgeregt kommt diese Erzählung daher, gespickt mit kuriosen Figuren, unglaublich vielen Aperitifs, Digestifs, Weinen, und Gläsern Cognac, italienischen Gerichten, die einem beim Lesen, das Wasser im Mund zusammenlaufen lassen und ganz viel Liebe zum Detail.

Mich hat diese Geschichte in ihren Bann gezogen, wie schon lange keine mehr. Ich war erschlagen vom guten Essen, trunken von so viel Alkohol, aufgeregt ob Melodys verschwinden und absolut begeistert über die Wendungen zum Schluss. Nach jenem Kapitell schafft es Suter dass ich nicht aufhören konnte, so ein richtiges "NocheinKapitel"Buch.



Fazit:

Ich habe die Geschichte um Melody absolut geliebt und kann sie nur jedem ans Herzen legen!