Vom Finden, Verlieren und der Suche nach Liebe

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justm. Avatar

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Wer sich auf Martin Suters "Melody" einläßt, begibt sich zusammen mit Protagonist Tom auf die Suche.
Zunächst auf die Suche nach einem Job. Als der bei Dr. Peter Stotz gefunden ist, ist es die Suche nach der Erfüllung seiner dortigen Aufgaben. Und letztlich ist es wohl vor allem die Suche nach Melody. Der großen Liebe Peters.

Nur zusammen mit Tom erfährt man in Erzählungen Dritter von dieser Liebe und wie sie endete. Und weiß dennoch nie, inwiefern diese Erzählungen denn eigentlich der Wahrheit entsprechen. Wahrheit und Fiktion scheinen während der gesamten Geschichte sehr nahe beieinander zu liegen.
Das einzige, was wahr zu sein scheint, ist die Tatsache, daß Stotz dieses Ende nie so recht akzeptieren wollte. Warum das so ist, wird erst sehr, sehr spät klar.

"Melody" ist ein Buch in dem viel erzählt wird. Vieles in viel zu vielen Details. Dennoch wirkt die Geschichte aber nie wirklich überladen. Sie ist, wenn man sich auf die bisweilen doch eher steifen und ein wenig lebensfremdem Hauptfiguren einläßt, kurzweilig und mit ein wenig Muße innerhalb eines Tages zu lesen.
Denn, so war es zumindest bei mir, man möchte schon wissen, was denn nun eigentlich aus Melody wurde.
Allerdings wurde das, für meinen Geschmack, doch ein wenig zu sehr in die Länge gezogen. Da half die Wendung am Ende auch nicht mehr.

So machen die knapp 330 Seiten letztlich eine Geschichte über das Suchen, das Finden, das Verlieren und vor allem die Liebe aus, die zwar unterhalten kann, aber wohl nicht im Gedächtnis bleiben wird.