Was ein Leben prägt

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In Martin Suters neuem Roman "Melody" geht es im Grunde darum was vom Leben bleibt und darum, dass die Dinge auf die wir am Lebensende mit Genugtuung zurückschauen können, nicht käuflich sind.

Ein alter Mann, Dr. Stotz, sucht sich einen Juristen, der ihm helfen soll seinen Nachlass zu ordnen, da er schwer krank und gebrechlich ist. Dafür wird dem Leser Tom Elmer präsentiert. Dieser war bisher hauptberuflich Sohn, musste allerdings nach dem Tod seines Vaters feststellen, dass er kein Geld mehr hat. Daher geht er sehr gern auf das großzügige finanzielle Angebot mit Kost und Logis ein und schon sitzt er mit seinem neuen Arbeitgeber vor dem Kamin und lauscht dessen Lebensdarstellung.
Schon beim Bewerbungsgespräch ist ihm das Gemälde einer schönen Frau aufgefallen, zumal sein neuer Mandant nie verheiratet war und so wundert es nicht, dass er ihm die Geschichte von einer schönen Buchhändlerin zu erzählen beginnt.
Martin Suters Schreibstil ist großartig und knüpft mit Leichtigkeit an seine anderen Bücher an. Mit unaufgeregten Worten spinnt er ein dichtes Erzählnetz und nimmt den Leser gekonnt mit. Die Figuren werden nicht einfach nur beschrieben, sie entwickeln Tiefe und man fühlt mit ihnen und entwickelt Sympathie und Antipathie. Dazu kommt noch, dass die Handlung alles andere als vorhersehbar ist und es bis zum Schluss spannend bleibt.

Ich habe mich sehr gefreut das Buch vorablesen zu dürfen, da ich Martin Suter als Autor sehr schätze und meine Erwartungen nach der Leseprobe wurden sogar noch übertroffen.