Beklemmendes Szenario

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violettera Avatar

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Der Roman spielt in einer leider nicht so fernen deutschen Zukunft: In den Städten herrscht große Hitze, im ganzen Land wüten Flächenbrände, die Kluft zwischen arm und reich ist extrem, viele Menschen leben in Armut, wohnen z.B. in aufgegebenen Bürotürmen, kämpfen um Wasser, Energie und Lebensmittel, während sich die Reichen abschotten und von Securityfirmen bewachen lassen. Brände spielen in der Story eine wichtige Rolle. Harriet, eine junge Frau, die in Frankfurt am unteren Rand der Gesellschaft lebt, hat lückenhafte bzw. fehlende und offenbar falsche Erinnerungen, erlebt Unerklärliches, stößt auf Widersprüche, will ihre Erinnerungslücken füllen. Wen soll sie fragen? Die Mutter ist tot, der Vater dement, Freunde hat sie nicht. Alpträume quälen sie mit immer gleichen oder ähnlichen Bildern, oder sind es Erinnerungen? Warum passt nichts zusammen, wo ist der Schlüssel zu ihrer Vergangenheit? Harriet macht sich auf nach München, den Ort ihrer behüteten Kindheit als Tochter wohlhabender Eltern, den die Familie überstürzt verlassen hatte. Wir erleben eine rasante, teils sehr konstruierte Story, immer wieder überraschende Entwicklungen, Spannung bis zum Schluss. Sprachlich ambitioniert und mit lebendigen Schilderungen führt uns die Autorin nach einem sehr spannenden Einstieg hinein in die beklemmende Gegenwart einer Zukunft, in der nicht einmal mehr auf eigene Erinnerungen Verlass ist.