Der Wert von Erinnerungen

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In ferner Zukunft sind Waldbrände an der Tagesordnung. Als eben so einer Harriets Zugfahrt unterbricht, wird das Leben der jungen Frau schnell auf den Kopf gestellt. Sie rettet einer älteren Dame das Leben, in dem sie dieser in letzter Sekunde aus ihrem brennenden Haus hilft und sie im Auto aus der Gefahrenzone fährt. Es gibt nur ein Problem: Eigentlich kann Harriet gar kein Auto fahren und warum kennt die alte Frau Harriets Namen?

Das Buch beginnt sofort spannend und mit der Zeit sammeln sich immer weitere Ungereimtheiten an. Als Leser ist es besonders interessant, dass sich zu Beginn keinerlei Verbindungen zwischen den aufwallenden Erinnerungsstücken und Harriets tatsächlichem Leben finden lassen. Erst mit Harriets Reise in die Vergangenheit, ihrem Heimort München, ergeben sich neue Bilder. Ich habe stetig Theorien in meinem Kopf erstellt und immer wieder verworfen, das Rätseln um Harriets Leben gefiel mir ausgesprochen gut. Dabei hält sich Zoë Beck nicht an Ausschweifungen, langen Charakter- oder Landschaftsbeschreibungen auf, trotzdem hat man ein schnell ein gewissen Bild vor Augen wie ein zukünftiges Deutschland in diesem Roman aussieht. Auch Harriets Gefühle und Gedanken sind nachvollziehbar und decken sich oft mit jenen des Lesers. Der Rhythmus der Buches ist sehr schnell, was der Tiefe der Geschichte aber nicht schadet. Das unterschwellige Thema, Erinnerungen und geistiges Gedankengut und deren Manipulation und Veränderung durch Fremdeinwirkung und künstliche Intelligenz, macht das Buch zu dem höchst aktuell und regt zum Nachdenken an.

Ich finde das Buch und dessen Thema extrem interessant und habe es in kürzester Zeit gelesen. Auch wenn der Roman seinen Abschluss findet, hätte ich mich gefreut die Figuren noch eine Weile begleiten zu können.