Spannender Erinnerungsroman

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eckenmann Avatar

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Das Cover des auf 281 Seiten in 30 Episoden gestalteten Erinnerungsromans ist sehr prägnant in Farben des Feuers gehalten und weist vor allem auf den eingangs beschriebenen Brand hin, der Auslöser für die Begegnungen der Protagonistin Harriet wird.

Die Erlebnisse der Romanheldin sind größtenteils im Tonfall des Gegenwärtigen gefasst und ermöglichen mir ein Dabeisein - auf Augenhöhe mit der in prekären Verhältnissen lebenden jungen Frau.
Ihre Träume und Gedanken sind mit den Reisen zurück in ihre Vergangenheit spannend verwoben und nehmen zum Ende hin Fahrt auf. Gern verzeihe ich einige Ungereimtheiten oder Ungenauigkeiten im Plot - manche Aufeinandertreffen und Auseinandersetzungen erscheinen mir konstruiert und zufällig gesetzt. So sehe ich Unstimmigkeiten im unsicheren sozio-ökonomischen Status Harriets auf der einen Seite und ihrer eigentlich von der Mutter vorgesorgten wohlsituierten Herkunft.

Ich konnte mich auf das Tempo sowie Wechsel und Wendungen der erzählten Erinnerungs-Geschichte gut einlassen und zügig lesen. Dabei fühlte ich mich kurzweilig unterhalten. Gebannt verfolge ich die Schicksalsschläge der einst begnadeten Klavierspielerin.

Die Spannung wird ab Mitte des Buches erhöht, ich finde mich stets auf dem Erkenntnisstand der jungen Frau. Nach und nach fügen sich die Puzzleteile und die Wahrheit tritt ans Licht. Die Figurenbeziehungen werden schlussendlich aufgezeigt und aufgelöst.
Liebevoll erscheint mir die Abschluss-Szene zwischen ihr und ihrem dementen Vater.

Insgesamt empfehle ich diesen Thriller mit vier Sternen.