Thriller? Entwickelt sich anders als gedacht

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marcialoup Avatar

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Harriet lebt in einer heutigen Zukunftsvision, in der die Welt immer wieder brennt und die Klimakatastrophe schon weiter vorangeschritten ist. Gießen, Frankfurt und München sind die zentralen Städte dieses Romans.
Harriet’s Wohn- und Arbeitssituation sind arm und noch nicht ganz aktuell aber gut vorstellbar.
Bei einem heftigen Brand rettet sie eine alte Dame aus deren Haus, das kurze Zeit später von den Flammen aufgefressen wird. Diese Frau meint Harriet zu kennen, kurz bevor sie in Ohnmacht fällt. Daraufhin kramt Harriet erschrocken in ihren Erinnerungen, die sie nicht zu fassen kriegt. Dann wiederum streitet die gerettete Frau ab, dass sie Harriet jemals zuvor begegnet war. Doch je tiefer Harriet in ihren eigenen Erinnerungen bohrt, desto mehr wollen diese ans Licht. Oft sind auch Träume verwirrende Gegenspieler, sodaß Harriet nicht weiß, ob es real Erlebtes war oder nur ein Traum. Ein immer gleicher Traum quält sie oft im Schlaf. Wir Leser gehen mit Harriet auf Spurensuche und begleiten sie nach München in ihr Elternhaus. Dort erlebt sie eine Überraschung und Kehrtwende in ihrem Leben.

Die Geschichte um Harriet, die der Roman uns vorspielt, braucht ein bißchen Zeit, adaptiert zu werden, um sich darin zurechtzufinden. Die Szenarien sind teilweise spannend, teilweise aber auch mit Details bestückt, die zu langatmig werden. Die meisten Romanfiguren sind für mich zu schwach und farblos dargestellt, ich werde mit vielen Personen in dem Roman leider nicht warm.

Das Cover ist bunter als der Roman selbst. Die dargestellten brennenden Wälder in furiosem Feuer, das in allen Rotschattierungen am Rand in Dunkellila ausläuft, könnten die verborgenen Erinnerungen Harriets’ darstellen. Ich finde aber keine richtige Parallele zwischen Cover und Romaninhalt.
Es war mein erster Roman von Zoe Beck, und ich würde ihn nicht als Thriller bezeichnen…