Brauch ich!

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Der erste Eindruck von Memories So Golden Like Us sitzt. Die Sprache wirkt leicht, aber nicht seicht. Die Autorin beobachtet genau und hat ein Gespür dafür, wie kleine Gesten und beiläufige Bemerkungen etwas Tieferes freilegen. Schon in den ersten Seiten entsteht ein Gefühl von Nähe zu den Figuren, ohne dass man genau sagen kann, woran es liegt. Vielleicht an der Mischung aus Wärme und einer leisen Melancholie, die zwischen den Zeilen hängt.

Auffällig ist, wie klar die Szenen gebaut sind. Keine überladenen Bilder, keine künstliche Dramatik. Die Geschichte zieht einen eher durch ihre ruhige Ehrlichkeit hinein. Ich hatte schnell das Bedürfnis zu wissen, wohin sich die Beziehungen entwickeln und welche Erinnerungen hier eigentlich so schwer wiegen.

Was mich besonders interessiert: Ob die Autorin das Tempo hält und ob die emotionale Spannung sich weiter aufbaut, ohne ins Kitschige zu kippen. Potenzial sehe ich reichlich. Wenn der Ton so bleibt wie am Anfang, könnte das ein Buch werden, bei dem man ungeduldig weiterblättern will, weil man spürt, dass noch etwas unter der Oberfläche lauert.