Emotionale Achterbahnfahrt

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tamina_2704 Avatar

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Schon nach wenigen Seiten der Leseprobe war ich vollständig in Blairs emotionales Chaos vertieft und habe es quasi mitgefühlt. Gabriella Santos de Lima schafft es erneut, verletzliche Figuren so rüber zu bringen, dass man ihnen sofort nahesteht. Besonders Blairs innere Zerrissenheit – zwischen Trauer, Selbstschutz, öffentlichem Druck und dem Wunsch nach Heilung – hat mich sofort berührt.

Eine Szene, die mich lange beschäftigt hat, ist der Moment auf Emmies Premierenfeier, in dem Blair betrunken zusammenbricht und Connor sie stützt. Der Text beschreibt diese Szene unglaublich intensiv: Blair verliert die Kontrolle, „als würde sie förmlich über den Boden fliegen“, bis sie „gegen etwas Hartes und Kaltes“ prallt und schließlich von Connor aufgefangen wird. Diese Szene zeigt nicht nur ihre seelische Zerrissenheit, sondern auch die komplexe Dynamik zwischen ihr und Connor: Nähe, Unausgesprochenes, gemeinsame Vergangenheit – und gleichzeitig Distanz, Schmerz und Scham. Dass Blair seine Hilfe kaum ertragen kann, weil sie nicht Mitleid, sondern echten Halt braucht, hat mich mitgenommen.

Gerade diese Mischung aus emotionalem und toxischem erscheinen der Öffentlichkeit und der Hoffnung auf einen Neuanfang macht die Geschichte für mich so spannend. Ich würde unglaublich gern an der Leserunde teilnehmen, um Blairs künstlerische Entwicklung, ihre Trauerbewältigung und das komplizierte Verhältnis zu Connor weiterzuverfolgen – und gemeinsam mit anderen Leser*innen über diese vielschichtige Geschichte zu diskutieren.