Blase der Zweisamkeit

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bookworld91 Avatar

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Jeder bewältigt Trauer anders. Ein Beispiel ist Blair, die in „Memories so golden like us“ den Tod ihres Bruders verarbeiten muss.

Blairs Bruder ist an einer Herzkrankheit gestorben. Seitdem flüchtet sie sich in Alkohol und Partys, Skandale inklusive. Ihre Agentin und Eltern bringen sie dazu, auf den Familienanwesen an der britischen Küste an einem Kunstprojekt zu arbeiten. Und dann ist da Connor, der beste Freund ihres Bruders…

Ich habe bereits den ersten Band „Moments so Blue like our love“ gemocht. Dies ist die unabhängige Fortsetzung, die mich mindestens genauso abholt, beginnend mit den Charakteren.

Ich kann mich gut in Blair hineinversetzen, was nicht nur an ihrer Sicht liegt, sondern auch Nachrichten beziehungsweise Posts im Internet. Dadurch lerne ich ihre Gefühlswelt kennen und sehe eine Überforderung nach dem Tod ihres Bruders. Dies ist sehr aufwühlend für Blair, vor allem, da ihre Eltern aus ihrer Sicht normal weiter machen.

In St. Ives trifft sie dann neben alten Bekannten (Connor) auch auf neue Kontakte. Alt trifft neu. Das ist für mich ein Zeichen des Aufbruchs, vor allem, weil Blair einen Malkurs bei einer neuen Bekannten mitmacht.

Auch die vertraute Bindung zu Connor steht im Zeichen des Wandels. Die beiden erleben ihre Beziehung in einer eigenen Blase, die sie von außen abschirmt. Niemand kann die beiden in dieser Blase beeinflussen, denn sie zerplatzt, wenn zum Beispiel eine Freundin vorbeikommt. Das ist ein sehr wichtiger Faktor, da Blair viel Druck von außen bekommt. So sind sie ungestört.

Der Schreibstil passt zu der romantischen Thematik. Gefühlvoll, bildhaft und detailliert, aber flüssig, ist der Roman als echtes Lesevergnügen verfasst. Dazu passt der farbige Buchschnitt. Ich bin rundum zufrieden und gebe fünf Sterne.