Emotionale Dilogie, die lange nachhallen wird!

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sasa_moon_9 Avatar

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Erste Gedanken: „Moments so blue like our love” ist unglaublich traurig, doch ich finde diesen Roman so wichtig, da auch solche Liebesgeschichten tagtäglich passieren. Die Autorin hatte jedoch auf Lesungen versprochen, dass sie ein paar traurige Herzen mit dem 2. Band heilen möchte und das ist ihr definitiv gelungen!

Das Cover: Stellt man die Dilogie nebeneinander, ergibt sich ein melancholischer Sonnenaufgang, der von dem traurigen Blau in ein warmes Orange übergeht – so wie auch die Trauer in Hoffnung in der Geschichte wechselt. Ich finde es sehr schön, dennoch mag ich die Anordnung der Schrift irgendwie nicht. Ich hätte mir, wie beim Auftakt gewünscht, dass der Name der Autorin über dem Titel stünde.

Die Handlung (enthält Spoiler zu Band 1): Blairs Leben gerät aus allen Fugen: exzessive Partys, fremde Männer und das Gefühl, gar nichts mehr zu spüren. Seitdem ihr Bruder Sam an Krebs verstorben ist, versucht sie sich in allen Bereichen zu betäuben, doch hat die Rechnung ohne ihre Eltern gemacht. Als diese ihr ein Ultimatum stellen, dass sie ihre Wohnung und Atelier verlieren wird, wenn sie nicht die neue Bildreihe in St. Ives für die Tate anfertigt, sieht sie sich gezwungen, an die britische Küste zu ziehen. Dort angekommen trifft sie jedoch auf Connor. Sams bester Freund und der Partner ihrer ehemaligen Freundin Elle. Connor reißt neue Wunden in ihr auf, da sie schon immer in ihn verliebt war, aber er sich damals für ihre Freundin entschieden hatte…

Meine Meinung: Dieser Band zerstört die Lesenden nicht so tsunamiartig, wie der Auftakt, jedoch auf eine subtilere Art. Blairs Entscheidungen zu beobachten ist unglaublich schmerzhaft und ich wollte sie von Anfang an in den Arm nehmen. Jedoch ist auch Heilung ein großes Thema in der Geschichte und vor allem Hoffnung. „Memories so golden like us“ liest sich beinahe wie von selbst und konnte ich nicht aus der Hand legen. Ich musste die ganze Zeit wissen, wie es zwischen Blair und Connor weitergeht, wie ihre Heilung vorangeht und ob sie endlich, endlich glücklich werden kann. Ich habe durchgehend mitgefühlt und schätze vor allem das an Gabriellas Büchern: diese rohen und ungeschönten Gefühle, in denen sich so viele wiederfinden können. Auch hier führt ihr emotionaler Schreibstil gekonnt durch die Geschichte und ich merke immer wieder, dass ihr Schreibstil mit jedem Buch noch eine Schippe drauflegt (was ich nicht gedacht hätte, da er bereits auf einem so hohen Niveau ist).

Die Charaktere: Blair ist eine so authentische Protagonistin, die im Laufe der Geschichte wirklich viele Fehler machen kann. Aber ich finde genau das brauchen wir Lesenden in Geschichten. Keine Protagonist*innen die alles auf Anhieb perfekt und korrekt machen, sondern zuerst lernen und reflektieren müssen, um es besser zu machen. Mir ist oft das Herz bei ihrem Schmerz gebrochen, so weh tat mir ihr Schicksal. Doch auch Connor hat einige Päckchen zu tragen, die aufgearbeitet werden. Meine heimliche Lieblingsperson ist jedoch die Künstlerin, bei der Blair Aquarellmalerei lernt. Die Szenen mit den beiden waren so herzerwärmend und unglaublich wichtig. Dennoch muss ich sagen, dass ich mir irgendwie mehr Gespräche zwischen ihr und Connor gewünscht hätte. Mir fehlte ein bisschen eine intensivere Aufarbeitung der gemeinsamen Vergangenheit (die nur kurz gegen Ende kam). Es ging doch recht schnell in die körperliche Nähe, was so natürlich auch passieren kann, aber mir fehlte dadurch so ein bisschen der Zugang zu ihrer Beziehung. Daher muss ich sagen, dass ich Emmie und Sams Liebesgeschichte ein wenig berührender fand.

Fazit: Eine gelungene, emotionale Geschichte, die die Reihe gelungen zu einem Ende führt. Einzig die Liebesgeschichte konnte mich nicht in allen Bereichen überzeugen, aber ansonsten kann ich Gabriellas Geschichte nur weiterempfehlen. Ich vergebe hier 4/5 Sternen und eine klare Leseempfehlung!