Heilung in den Wellen der Erinnerung
Blair ist nach dem Verlust ihres Bruders Sam nur noch ein Schatten ihrer selbst. Ihre Kunst schweigt, ihre Nächte verschwimmen in Alkohol und belanglosen Begegnungen, und online wird sie gnadenlos zerfetzt – besonders, als eine Affäre mit einem verheirateten Prominenten ihr endgültig den Ruf ruiniert. Als ihre Eltern ihr schließlich ein Ultimatum stellen, bleibt ihr nichts anderes übrig, als sich in das alte Strandhaus ihrer Mutter zurückzuziehen und dort eine neue Bildreihe zu schaffen. Was sie nicht erwartet: Dort trifft sie auf Connor, Sams engsten Freund und jemand, für den sie schon früher mehr empfand, als ihr lieb war. Doch Connor ist vergeben – ausgerechnet an ihre ehemalige Freundin Elle, die inzwischen als Schauspielerin im Rampenlicht steht. Dass er nun auch noch ihren kreativen Neuanfang filmisch dokumentieren soll, macht die Situation für Blair nicht einfacher. Und trotzdem gelingt es ihr weiterhin nicht, auch nur einen einzigen Pinselstrich aufs Papier zu bringen.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Blairs und Connors Perspektive erzählt. Zwischendurch sorgen Blogeinträge und bissige Kommentare aus dem Netz für zusätzliche Einblicke in das verzerrte Bild, das die Öffentlichkeit von Blair hat. Obwohl dies der zweite Band einer Dilogie ist und ich den ersten Teil nicht gelesen habe, fand ich sofort Zugang – besonders zu Blairs innerer Zerrissenheit. Ihre Trauer ist greifbar, bedrückend und nah. Die ersten Kapitel haben mich emotional sofort abgeholt.
Mit Connor dagegen hatte ich meine Schwierigkeiten. Obwohl er als der verständnisvolle, aufrichtige „Good Guy“ inszeniert wird, erschien mir vieles an seinem Verhalten unlogisch. Seine Beziehung zu Elle wirkt wie eine leere Hülle, die er trotzdem krampfhaft aufrechterhält. Und seine familiären Verstrickungen – vor allem die mit seiner alkoholabhängigen Mutter – bleiben oberflächlich. Statt klare Grenzen zu setzen, fällt er in alte Muster zurück und wirkt dabei oft hilflos und unreif.
Auch die Schwere der Themen wird meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft. Blair kämpft mit einem massiven seelischen Zusammenbruch, doch niemand scheint ernsthaft darüber nachzudenken, ihr professionelle Unterstützung zu ermöglichen. Dass ein Ultimatum ihrer Eltern der entscheidende Wendepunkt sein soll, wirkt fragwürdig. Ebenso bleibt die Suchtproblematik in Connors Familie eher Beiwerk als echter Handlungsfaktor.
Sprachlich überzeugt das Buch dennoch. Der Schreibstil ist atmosphärisch, gefühlvoll und teilweise fast poetisch. Vor allem Blairs Kapitel haben mich tief berührt. Im zweiten Teil des Romans verliert die Handlung jedoch etwas an Kraft, da sich Blairs Gedankenspiralen häufig wiederholen und Connors Geschichte nicht die Tiefe erhält, die ich mir gewünscht hätte.
Trotz einiger Schwächen ist die Dilogie insgesamt ein bewegendes Werk über Verlust, Heilung und den schwierigen Weg zurück ins Leben. Die Liebesgeschichte zwischen Blair und Connor entwickelt sich glaubhaft und feinfühlig, und die Themen Trauer, öffentliches Mobbing und Selbstfindung werden sensibel angesprochen – wenn auch nicht immer vollständig ausgeleuchtet. Für mich bleibt ein Werk, das berührt, aber nicht ganz sein Potenzial ausschöpft.
Die Geschichte wird abwechselnd aus Blairs und Connors Perspektive erzählt. Zwischendurch sorgen Blogeinträge und bissige Kommentare aus dem Netz für zusätzliche Einblicke in das verzerrte Bild, das die Öffentlichkeit von Blair hat. Obwohl dies der zweite Band einer Dilogie ist und ich den ersten Teil nicht gelesen habe, fand ich sofort Zugang – besonders zu Blairs innerer Zerrissenheit. Ihre Trauer ist greifbar, bedrückend und nah. Die ersten Kapitel haben mich emotional sofort abgeholt.
Mit Connor dagegen hatte ich meine Schwierigkeiten. Obwohl er als der verständnisvolle, aufrichtige „Good Guy“ inszeniert wird, erschien mir vieles an seinem Verhalten unlogisch. Seine Beziehung zu Elle wirkt wie eine leere Hülle, die er trotzdem krampfhaft aufrechterhält. Und seine familiären Verstrickungen – vor allem die mit seiner alkoholabhängigen Mutter – bleiben oberflächlich. Statt klare Grenzen zu setzen, fällt er in alte Muster zurück und wirkt dabei oft hilflos und unreif.
Auch die Schwere der Themen wird meiner Meinung nach nicht vollständig ausgeschöpft. Blair kämpft mit einem massiven seelischen Zusammenbruch, doch niemand scheint ernsthaft darüber nachzudenken, ihr professionelle Unterstützung zu ermöglichen. Dass ein Ultimatum ihrer Eltern der entscheidende Wendepunkt sein soll, wirkt fragwürdig. Ebenso bleibt die Suchtproblematik in Connors Familie eher Beiwerk als echter Handlungsfaktor.
Sprachlich überzeugt das Buch dennoch. Der Schreibstil ist atmosphärisch, gefühlvoll und teilweise fast poetisch. Vor allem Blairs Kapitel haben mich tief berührt. Im zweiten Teil des Romans verliert die Handlung jedoch etwas an Kraft, da sich Blairs Gedankenspiralen häufig wiederholen und Connors Geschichte nicht die Tiefe erhält, die ich mir gewünscht hätte.
Trotz einiger Schwächen ist die Dilogie insgesamt ein bewegendes Werk über Verlust, Heilung und den schwierigen Weg zurück ins Leben. Die Liebesgeschichte zwischen Blair und Connor entwickelt sich glaubhaft und feinfühlig, und die Themen Trauer, öffentliches Mobbing und Selbstfindung werden sensibel angesprochen – wenn auch nicht immer vollständig ausgeleuchtet. Für mich bleibt ein Werk, das berührt, aber nicht ganz sein Potenzial ausschöpft.