Mensch, Anette!

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 Nach der Leseprobe hatte ich mich auf  den Roman gefreut und einen kurzweiligen Lesespaß erwartet. Zuerst war auch alles wie erhofft, lustig und spritzig wird der Alltag von Marie, die berufstätig zusammen mit ihrem Freund Jan die Kindererziehung ihrer Tochter Franziska übernimmt, beschrieben. Vor allem die Kindermund-Szenen oder die Beschreibungen des WM- Public Viewing ließen mich schmunzeln. Dann tritt Paul, ehemaliger (Sex-)partner von Marie zunächst als störender Gedanke in Maries Geisteswelt, dann leibhaftig in ihr Leben: Zusammen mit seiner jetzigen Partnerin Nathalie, die eine Fast-Freundin Maries wird, zieht er gegenüber von Marie ein. Immer häufig tag träumt Marie nun von Paul bzw. von sexuellen Erlebnissen mit ihm und langweilt damit fürchterlich. Anfangs mögen die sexuellen Exkurse ja noch ganz prickelnd sein, aber zunehmend nerven sie. Gegen 3/4 des Romans wollte ich schon gar nichts mehr von Paul lesen, der inzwischen auch schon Nathalie mit einer rassigen Schwedin betrügt, die ihre Erlebnisse in Form eines Blogs der ganzen Welt mitteilt. Am Ende des Romans trennt sich Nathalie von Paul, ist schwanger von Magnus, einem Schweden, auch Marie ist schwanger von Jan, während Paul mit seiner neuen Liebe zusammenzieht. Immerhin ist das Kribbeln und Herzrasen bei Marie weg, wenn sie an Paul denkt. Leider auch das Kribbeln beim Lesen des Romans. Etwas weniger Paul und Sex und ständige Lamentiererei über die Schwierigkeit, Freundschaften aufrecht zu erhalten und etwas mehr Alltagsbeschreibungen wären nett gewesen. Vielleicht beim nächsten Roman.