Anrührende Zeitreise

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doro-liest Avatar

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Der Roman nimmt mich direkt mit in die 30er Jahren nach Berlin. In der Stadt herrscht große Arbeitslosigkeit, Kleinkriminelle und Prostituierte sind unterwegs und versuchten zu Überleben.
Die Schrecken des 1. Weltkrieges und die Nachwirkungen der Weltwirtschaftskrise sind für alle gegenwärtig und präsent und treffen besonders die Arbeiterklasse.
Der Obdachlose Fundholz zieht mit Tönnchen, einem extrem dicken und immer hungrigen geistig Zurückgebliebenen durch die Straßen und hofft an manchen Haustüren etwas zu bekommen.
Zumindest haben die Beiden in einem dunklen Gemüsekeller eine sichere Unterkunft für die Nacht. Sie treffen auf den blinden Sonnenberg, der angefüllt ist mit Hass auf die Menschen die Sehen können. Seiner Frau Elsi tritt er sowohl mit physischer als auch psychischer Gewalt gegenüber.
Als Elsi den smarten Grissmann kennen lernt denkt sie darüber nach, Sonnenberg zu verlassen.
Die alte Frau Fliebusch hingegen hatte vor dem Krieg bessere Zeiten gekannt, damals, als ihr schöner Wilhelm noch bei ihr war. Man sagte ihr, dass er im Krieg gestorben ist, doch sie will es nicht wahrhaben und sucht immer noch nach ihm.
Abends treffen sich alle in der Gaststätte zum fröhlichen Waidmann, mit Alkohol, Tanz und Musik wollen sie das Elend vergessen.

Der Roman handelt von den Sorgen und Problemen der Menschen in einer lange zurückliegenden Zeit doch sind diese auch in der aktuellen Gesellschaft gegenwärtig. Die Sorgen und Nöte und die Hintergründe der einzelnen Charaktere kann man sehr gut nachempfinden.

Niemand wird verurteilt, und alle auch mit ihren positiven Seiten geschildert. Es werden nur zwei Tage im Leben dieser "kleinen Leute" beschrieben und man ist dennoch hautnah dabei!