Auch das ist das Berlin der goldenen 1920er Jahre

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Ein Tag und eine Nacht in Berlin der 1920er oder 1930er Jahre. Für den Roman wurden ein paar Protagonistinnen und Protagonisten gewählt, um exemplarisch zu zeigen, was es für den einzelnen Menschen bedeuten kann, wenn die Wirtschaftskrise voll zuschlägt, was es bedeutet, wenn man alles verliert: die Arbeit, das gesamte Ersparte fällt der Inflation zum Opfer, das Dach über dem Kopf und somit geht auch die Würde verloren. Um zu überleben muss man betteln, stehlen oder sich selbst verkaufen. Es trifft jung und alt, Frau und Mann. Der tägliche Kampf ist oftmals mit Scham besetzt und alle in diesem Buch träumen zwischendurch einmal von ausreichend Geld, um sich wenigstens einmal ein anständiges Essen zu leisten oder einmal wieder etwas Ordentliches am Körper zu tragen.

Sie treffen sich am Abend im Fröhlichen Waidmann, der schon alte Bettler Fundholz, der von Tür zu Tür geht und um Essen und ein paar Pfennige bettelt, Tönnchen, der geistig zurückgeblieben ist, weil er als Kind ein Trauma erlitt, Grissmann, der seine Arbeit verlor und von einem großen Überfall träumt, Sonnenberg, der im Krieg erblindete und seine Frau Elsi schlägt, aus Frust wegen der Ungerechtigkeit, die ihm im Krieg widerfahren ist. Da gibt es noch Minchen, die sich für ältere, wohlsituierte Männer prostituiert und eine alte Dame, die ihren im Krieg gefallen Mann sucht, weil sie nicht glauben kann, dass er nicht mehr ist.


Der Roman handelt nur von ein paar Menschen und ihrem Überlebenskampf, betroffen waren damals Millionen.

Die Lektüre lohnt sich wirklich sehr, sie zeigt einmal eine ganz andere Seite der „ goldenen“ 1920er und 1930er Jahre.