Erschreckend realistisch

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calimero Avatar

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Es hat etwas länger gedauert bis ich das Buch gelesen hatte, denn ich musste es zwischendurch immer mal wieder weglegen und etwas anderes lesen, weil es mich so deprimiert hat. Der Roman spielt kurz nach dem Ersten Weltkrieg und entführt den Leser ineinander Welt voll von Armut, Hunger, Überlebenskampf und wenig Hoffnung. Der junge Grissmann, ein arbeitsloser, freudloser und gewaltbereiter Mann steht im Mittelpunkt des Geschehens. Er kämpft, wie viele andere auch, jeden Tag um eine warme Mahlzeit, um einen Unterschlupf für die Nacht und träumt von einem besseren Leben. Bis er die Frau des blinden Streichholzverkäufers begehrt und ein Zusammentreffen der Drei in einer Kneipe zur Katastrophe wird. Die Charaktere sind sehr aufwändig ausgearbeitet, treten aber nicht sehr sympathisch hervor. Die Stimmung des Buches ist äußerst deprimierend, spiegelt aber genau die Situation der Menschen, die es nach dem Ersten Weltkrieg nicht so gut getroffen hatten. Für mich war das schwere Kost.