sehr gutes Buch

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eselsohr7 Avatar

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Inhalt:
Berlin 1929 - der erste Weltkrieg ist längst vorüber und die Welt steckt mitten in einer großen Wirtschaftskrise.
Auch in den Straßen von Berlin spürt man diese sehr deutlich. Arbeits- und Obdachlose "zieren" das Bild der Straßen. Es gibt kaum jemanden der nicht täglich ums Überlegen kämpfen muss.
Da gibt es u.a. den Gemüsehändler Walter Schreiber, den Bettler Fundholz mit seinem Schützling Tönnchen, Grissmann und den blinden Sonnenberg.
Ein jeder von ihnen hat seine eigenen Geschichte, sein eigenes Schicksal und
trotzdem verbindet sie alle die Angst um die Zukunft.
Zum Glück gibt es den Fröhlichen Waidmann wo sie für einige Stunden und einige Pfennige ihre Misere vergessen können.

Meinung:
Ein Buch, welches den Leser in eine komplett andere Zeit entführt und ihn hautnah am damaligen Leben teilnehmen lässt.
Unverblümt und ehrlich zeigt Ulrich Alexander Boschwitz wie es den Menschen damals ergangen ist und wie ihr Alltag aussah.
Authentisch und erschreckend wird hier eine Zeit beleuchtet, die oft in Vergessenheit gerät und die doch so wichtig für die weitere Entwicklung von Deutschland ist.
Obwohl es hier keine eigentlichen Helden und Verlierer gibt, sind sie doch alle irgendwie Held und Verlierer zu gleich.
Boschwitz ist es gelungen seinen teils skurrilen Protagonisten viel Menschlichkeit einzuhauchen und sie sehr lebendig wirken zu lassen.
Die Geschichte ist schnell erzählt, hat mich aber sehr nachdenklich zurück gelassen.
Man sollte sich öfter vor Augen halten, in welcher Zeit wir heute leben, wie gut es uns gerade hier in Deutschland geht und das nicht alles selbstverständlich ist.
Ein Buch weit ab vom Mainstream, dass aber sehr lesenswert ist.