Das Leben geht weiter

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In „Merci Agneta“ schreibt Emma Hamberg Agnetas Geschichte aus „Bonjour Agneta“ fort. Angekommen in ihrem neuen Leben in Saint Carelle, entwickelt sich ihr Leben so ganz anders als es in Schweden war: Statt mit Familie und Beruf ein „bürgerliches Leben“ zu leben, kümmert sie sich um Einar, dessen Demenz ihr bzw. ihnen zahlreiche neue Erfahrungen einbringen. Und auch sonst blüht sie auf, denn da ist ja noch Fabien … Immer mehr kommt sie an – und dann gerät dieses neue Leben aus den Fugen, weil das Kloster, in dem sie und Einar wohnen, verkauft werden soll. Wird Agnetas neues Leben jäh in sich zusammenbrechen oder wird sich alles einrenken?

Wer sich wundert, wie oft im vorigen Abschnitt „Leben“ (evtl. auch als Verb) vorkam: Genau darum kreist die Geschichte, das Leben und wie es spielt. Und ja, wie es Cover und Klappentext schon erwarten lassen, handelt es sich um eine leichte Sommergeschichte, die in vielerlei Hinsicht vorhersehbar ist, doch manchmal sucht man ja genau so etwas. Mit Agneta schafft(e) die Autorin eine Protagonistin in mittleren Jahren, die ihr Leben in Frage stellt, worum es im ersten Band ging. Nun lässt sie sie sich zunehmend mehr in ihrer neuen Welt einrichten: Wein, Seidenwäsche, Sonne, eine neue Liebe bzw. zumindest ein neuer Flirt – und Unterhaltungen mit Einar, dessen Demenz Agneta deutlich vermittelt, wie wichtig es ist, im Hier und Jetzt zu sein. Hin und wieder „musste“ man schmunzeln und natürlich ist nicht alles Friede, Freude, Eierkuchen – das brauchen derartige Bücher eben auch als „Programmpunkt“, aber alles in allem überwiegt eine sommerliche Leichtigkeit, französische Atmosphäre. Wer das mag und über eine gewisse Vorhersehbarkeit hinwegsehen kann, dem wird dieses locker lesbare Buch einige nette Lesestunden bereiten. Sicherlich kein Fall von großer Literatur, aber verdiente 3,5 Sterne, die wegen der zauberhaften Atmosphäre und Einar zuliebe aufgerundet werden.