Mit Agneta lachen, zweifeln, träumen

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karina86 Avatar

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Schon das Cover von „Merci Agneta“ versprüht wieder diese unverwechselbare Mischung aus französischem Charme und sommerlicher Leichtigkeit. Die liebevolle Gestaltung passt hervorragend zum Ton des Buches – verspielt, warmherzig und voller Lebensfreude.

Emma Hamberg führt die Geschichte um Agneta nahtlos weiter. Wer schon „Bonjour Agneta“ mochte, wird sich freuen, wie mühelos man wieder in die Welt rund um das kleine Kloster in Südfrankreich eintauchen kann. Ich hatte sofort das Gefühl, alte Freunde wiederzutreffen – Agneta, Einar und all die anderen eigenwilligen, liebenswerten Figuren sind mir direkt wieder ans Herz gewachsen. Es ist ein Ort, an dem jeder so sein darf, wie er ist – schrullig, verspielt oder nachdenklich – und genau das macht die Atmosphäre so besonders.

Hambergs Schreibstil ist gewohnt lebendig und mitreißend. Sie schafft es, große Themen mit Leichtigkeit zu erzählen, ohne dabei oberflächlich zu wirken. Ich habe oft geschmunzelt, manchmal laut gelacht und in manchen Momenten auch innegehalten, weil die Geschichte plötzlich eine nachdenklichere Wendung nimmt.

Tatsächlich gibt es im Mittelteil Entwicklungen, die einen als Leser*in ein wenig herausfordern. Es ziehen sprichwörtlich Wolken über dem sonnigen Südfrankreich auf, und ich musste mich emotional wieder an Agnetas Seite kämpfen. Doch genau das macht die Geschichte auch stark: Sie bleibt nicht im Idyll stecken, sondern zeigt, dass auch im zweiten Frühling des Lebens Krisen dazugehören – und dass es Mut braucht, weiter seinem eigenen Weg zu folgen.

Was mir besonders gefallen hat, ist die Botschaft des Buches: Es ist nie zu spät, sich selbst treu zu bleiben. Auch mit über 50 darf man Träume haben, die jenseits von gesellschaftlichen Erwartungen liegen. Emma Hamberg vermittelt diese Botschaft mit so viel Wärme und Verständnis, dass man sich verstanden und bestärkt fühlt.

Ein kleiner Hinweis: Ich denke, dass es schwer sein könnte, ohne Kenntnis des ersten Bandes in die Geschichte hineinzufinden. Zu viele emotionale Verbindungen und Entwicklungen basieren auf dem, was in „Bonjour Agneta“ aufgebaut wurde. Wer beide Bände liest, bekommt jedoch eine wunderbar runde, berührende Erzählung geschenkt.

Fazit:
„Merci Agneta“ ist ein warmherziges, lebenskluges Buch über das Älterwerden, Selbstbestimmung und das Glück, seinen eigenen Weg zu gehen. Mit viel Humor, Tiefgang und einem Hauch französischer Lebenskunst lädt Emma Hamberg ihre Leser*innen erneut auf eine Reise ein, die das Herz wärmt. Ich empfehle das Buch allen, die sich nach einer Geschichte sehnen, die inspiriert, unterhält und Mut macht – besonders, wenn sie den ersten Teil schon geliebt haben.