Überraschend anders

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jessy1968 Avatar

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Das Cover, gestaltet in wundervollen erfrischenden Farben und dem Körper einer sehr schönen, fröhlich wirkenden Frau, haben mich dazu verführt, das Buch lesen zu wollen. Auch der Klappentext über eine Schwedin, die in Frankreich ein neues Leben beginnen will, klang sehr vielversprechend. Ich erwartete eine Feel-Good-Sommerromanze und bin davon ausgegangen, dass die Hauptprotagonistin eine junge Frau ist. Sehr schnell habe ich erkennen müssen, dass dem nicht so ist und das ich mich auch im Genre komplett getäuscht habe.

Es geht um Agneta, eine Frau mittleren Alters (50), die in einem Kloster bei einem dement kranken alten Mann wohnt, um den sie sich hingebungsvoll kümmert und dieser ihr sehr am Herzen liegt. Den Alltag der beiden, als auch Konversation finde ich bewegend und teilweise auch sehr traurig. Als das Kloster in Gefahr ist und der Besitzer schon sein Ende kommen sieht, gilt es darum zu Kämpfen - wie im Klappentext so schön beschrieben wurde "für das Leben und für die Liebe"

Wenn ich jetzt die erste Wirkung des Buches auf mich rezensieren sollte, so würde ich 2 Sterne vergeben, da ich nur sehr schleppend voran gekommen bin. Mein Lesefluss wurde vom Inhalt her als auch von der französischen Konversation, ständig unterbrochen, und obwohl ich in der Schule Französisch hatte, habe ich teilweise nur Bahnhof verstanden, hatte keine Ahnung mehr um was es ging, wer was gesagt hat, was überhaupt gesagt werden sollte und es war einfach nur anstrengend. Wie oft hab ich die Konversationen mehrfach gelesen um den Zusammenhang besser verstehen zu können.

Irgendwann jedoch hab ich gemerkt, dass es genau DAS ist was dieses Buch ausmacht. Eine Schwedin in Frankreich. Sie ist der Sprache nicht mächtig, versucht mit Google-Übersetzung Konversationen zu führen und muss sich ebenso alles zusammenreimen wie ich als Leser. Die Geschichte bekommt so eine starke Verbindung zur Realität. Es geht um Mut, Hingabe, Freundschaft, Liebelei, Zusammenhalt, Sorgen, und natürlich auch über die Liebe, wobei ich es durch die ernste Thematik nicht als Feel-Good--Roman bezeichnen würde.

Ich wusste nicht, dass es der zweite Band einer Reihe ist, denn definitiv wäre es für mich von Vorteil gewesen, wenn ich zuerst den ersten Band (Bonjour Agneta) gelesen hätte. So wäre ich bestimmt besser in die Geschichte reingekommen und nicht zu viele Fragezeichen hätten sich aufgetan. Nichts desto trotz ist es eine tolle Geschichte und ich werde demnächst den ersten Band hierzu lesen, um zu erfahren wie alles angefangen hat. Besonders mit Agneta und Einar.