Blut ist dicker als Alsterwasser

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern Leerer Stern
grobi58 Avatar

Von

Simone Buchholz verbindet in ihrem Krimi die beiden Städte Bremen und Hamburg. In Bremen liegen die Wurzeln der Hauptprotagonisten Nouri Saroukhan und Aliza, die zwei unterschiedlich Clan-Familien angehören. Die Regeln dieser Clanfamilien, vor allem deren maskuline, gewalttätige Problemlösungen, die Rollen der Brüder, das verheiratet werden der Schwestern lassen wenig Entscheidungsfreiräume im internen Kreis zu. Die Liebe zwischen Nouri und Aliza hat da wenig Zukunft. Sich auflehnen führt zum verstoßen werden. Nouri taucht in Hamburg unter und als verbrannte Leiche in einem Hochhausviertel in Hamburg wieder auf. Die Staatanwältin Chastity Riley und ihr Soko-Team ermitteln. Frau Riley hat ihre schnoddrige Sprache beibehalten, ebenso ihren kühlen Charme im Umgang mit ihren männlich Kollegen, allesamt ziemlich trinkfest. Ein wenig konstruiert sind die Einwürfe mit den brennenden Autos in vielen Städten und die Anknüpfungen an alte Geschichten in vorangegangenen Krimis. Simone Buchholz hat ihren ganz eigenen Schreibstil, oft kurz, schnoddrig und mit prägnanten Wortschöpfungen. Spannend ist die Verknüpfung der Geschichte mit den Versicherungsvertretern.