Grandioser Krimi mit philosophischem Einschlag

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isaba Avatar

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Simone Buchholz hat in mir einen neuen Fan gefunden. Mexikoring war mein erster Krimi von ihr und ich bin völlig begeistert.

Es geht um die Staatsanwältin Chasity Riley, die gemeinsam mit ihren Kollegen der Polizei einen Mordfall um einen in seinem Auto verbrannten jungen Mann aufklärt. Der Krimi ist im Clanmilieu angesiedelt und offenbart einen intensiven Einblick in die Parallelwelt der Clans in Bremen. Der verstoßene Sohn einer Familie wurde in seinem Auto ermordert. Warum? Was ist in de Familie vorgefallen, dass zum Verstoßen des Jungen geführt hat? Die Story ist gut und bleibt bis zum Showdown am Ende sehr spannend und undurchsichtig.

Doch die Geschichte ist in diesem Fall gar nicht das Hauptargument für die Großartigkeit dieses Buches. Es ist der Schreibstil und die Zeichnung der Hauptakteure. Simone Buchholz schafft eine Krimiheldin, die mal wirklich aus der Reihe fällt. Sie ist lässig, hart, schnodderig, hat offenbar ein Alkohol- und Zigarettenproblem (wie die meisten ihrer Kollegen auch) und zudem eine sehr philosophische Art, die Dinge zu betrachten. Genau diese Philosophie macht das Buch zu etwas ganz Besonderem. Jeder Satz sitze und wirkt genau durchdacht, jeder Gedanke der Akteure und vor allem der Staatsanwältin enthält eine Weisheit und eine ganz eigene Perspektive. Die Wortwahl ist lässig und doch temporeich, der Satzbau wird immer kurz und prägnant aufgebaut. Ich bin nur so durch die Seiten geflogen und hätte am liebsten Zitate angestrichen, die mich besonders begeistert haben. Die Autorin beherrscht meiner Ansicht nach wirklich die hohe Kunst des Schreibens in Perfektion.

Für diesen Krimi spreche ich daher eine dringende Leseempfehlung aus und freue mich, dass Mexikoring bereits der 8. Teil der Geschichte um Chasity Riley ist. Ich werde mich jetzt sofort auf den Weg machen, um die 7 Vorgänger zu lesen. Vielen Dank für dieses tolle Buch.