Showdown am Mexikoring

Voller Stern Voller Stern Voller Stern Voller Stern Leerer Stern
sunny_brooks Avatar

Von

„Mexikoring“ ist Simone Buchholzs dritter Kriminalroman rund um die Staatsanwältin Chastity Riley. Die beiden anderen Bücher habe ich nicht gelesen, das stört hier aber auch gar nicht.

Jede Nacht brennen in Hamburg Autos, das ist nichts Neues, doch als eine Person in diesem Auto sitzt und auch noch in Verbindung mit einem gefürchteten und undurchdringlichen Clan in Bremen steht muss sich Chastity Riley dem Fall annehmen. Tief tauchen wir mit der Staatsanwältin in die Welt des Mhallamiye- Clans ein, der gewalttätig ist und niemanden von aussehen Einblicke gewähren will. Wir erfahren wie der Clan funktioniert und die „Romeo und Julia Geschichte“ von Nouri und Aliza.

„Mexikoring“ hat mich vor allem mit seiner Sprache überrascht, die Sätze wirken hart, rau und gleichzeitig philosophisch. Erstmal definitiv nicht das was man in einem Kriminalroman erwartet, aber genau das macht dieser Krimi so besonders. Sätze wie z. B. dieser hier „Nicht mal die Tapete hält. Links und rechts im Augenwinkel Angestelltengefängnisse“ fallen und man findet sich unweigerlich mit Chas scharfen und zynischen Weltbild konfrontiert. Dadurch gelangt dieser Krimi an Tiefe und bewegt sich teilweise von der einfachen Krimihandlung weg und dringt in die Probleme der Gesellschaft ein.

Nach meinem Geschmack hätte es aber nicht geschadet, wäre man mehr auf die Haupthandlung und Nouris und Alizas Geschichte eingegangen, das kam mir dann ein bisschen zu kurz. Chastitiy Riley dominiert hier als Hauptprotagonist und lässt deswegen die anderen, sicherlich spannende Charaktere etwas verblassen.

Trotzdem war „Mexikoring“ ein Lesevergnügen für mich, abseits der gängigen Klischee Krimis.