Solides Kochbuch mit kleinen Mankos

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mrsamy Avatar

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Pasta ist lecker, meist schnell in der Zubereitung und ungeheuer vielseitig. Da einem selbst aber oftmals die Ideen fehlen, was man außer „Nudeln mit Tomatensoße“ alles noch so zaubern kann, gibt es zahlreiche Kochbücher zu diesem Thema auf dem Buchmarkt. Nun ist mit „Mia liebt Pasta“ ein neues aus dem Thorbecke Verlag hinzugekommen. Die Autorin Mirja Höchst isst gerne am liebsten – der Buchtitel legt bereits die Vermutung nahe – Pasta und ihre Liebe zu dieser Speise möchte sie nun in ihrem Kochbuch mit zahlreichen Menschen teilen.

Nach einigen einleitenden Worten und einer Auflistung, was man für die Zubereitung unbedingt für Küchengeräte im Haus haben sollte, geht es auch schon los. Interessant fand ich vor allem die Ausführungen, welche Nudel zu welcher Soße passt – das war mir vorher so gar nicht bewusst. Die Basis für alle Rezepte ist natürlich die Pasta und so gibt es auch drei Grundrezepte, um diese selbst herzustellen. Dabei hat Höchst an alle Bedürfnisse gedacht, es es gibt einen Teig mit und ohne Ei und sogar eine glutenfreie Variante sowie vier weitere Rezepte für bunte Pasta. Es folgen die Grundsauchen, die schnell und einfach zuzubereiten sind und die, wie die Autorin schreibt einfach immer gehen. Recht hat sie und es ist schön, hier vier solide Sauchen und darüber hinaus Rezepte zur Herstellung gängiger Pestovarianten zu finden. Danach folgen die „richtigen“ Rezepte, die sich in den Kategorien Gekocht, Gefüllt, Gebacken, Gekühlt und Gesüßt einteilen. Die Rezepte sind stets für vier Personen ausgelegt, was ich an sich doch etwas ungünstig finde (ab und an wäre es nett gewesen, auch die Zutaten für zwei Personen zu finden; natürlich kann man sich die Zutaten aber auch zurecht rechnen). Die Rezepte sind an sich gängig und es finden sich keine wirklichen Exoten, wenn auch etwa Rote-Bete-Pasta und Gemüsepasta neue Impulse in die Küche bringen. Die Zubereitungsbeschreibung ist prägnant und schlüssig und ihr ist gut zu folgen. Schade ist, dass sich keine Angabe der Kochzeit findet, und eventuell wären auch die Nährwertangaben nicht verkehrt gewesen. So kann man sich allerdings nicht von einer zu hohen Kalorien- oder Fettzahl abschrecken lassen, was natürlich auch sein Gutes hat. Ich habe bisher ein Rezept aus dem Buch nachgekocht (Pasta Salvia), welches sehr gut gelungen ist. Der Geschmack war solide und gut, wenn auch keine Offenbarung. Was ich deutlich bemängeln möchte, ist, dass das Buch nur vegetarische Gerichte enthält. Dies ist auf dem Klappentext nicht erwähnt und fehlt im ersten Moment auch gar nicht auf. Erst als ich bei den Spaghetti mit Linsenbolognese gelesen habe, dass die Autorin, als sie Vegetariern wurde, nach einer Alternative für die klassische Bolognese gesucht hat, wurde mir dieser Umstand bewusst. An sich ist es nicht wirklich schlimm, dass sich hier nur fleischfreie Gerichte finden, aber ein ehrlicherer Umgang wäre doch nett gewesen. Alle Rezepte sind im Übrigen bebildert und so bekommt man schnell Lust, noch weitere Gerichte nachzukochen. Kurz möchte ich mich noch zum Titelbild äußern. Es ist an sich ein schönes Bild, macht das Buch durch die vielen Grautöne aber etwas blass. Ich finde, hier wurde großes Potenzial verschenkt, im Buchladen würde ich es nicht als Allererstes in die Hand nehmen.

Kurzum: Ein solides alltagstaugliches Kochbuch mit zahlreichen neuen Pastarezepten, das aber doch das ein oder andere Manko hat.