Bewegend erzählt

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bookaholic1900 Avatar

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Man ist sofort mitten in der Geschichte. Die Kapitel wechseln geschickt zwischen den Perspektiven der beiden Schwestern und greifen nahtlos ineinander. Die Autorin erweckt die Charaktere schnell zum Leben und verleiht ihnen mit ihren teils dysfunktionalen Angewohnheiten eine besondere Tiefe. Ambulante Psychotherapie und Suchtthematik werden authentisch dargestellt. Besonders spannend ist der Perspektivwechsel, der sowohl die Sicht der Schwestern als Töchter als auch die Rollen von Patientin und Therapeutin beleuchtet. Man schämt, ärgert und trauert mit ihnen – und Seite für Seite wird sichtbar, wie Schicht für Schicht an Lebensgeschichte an die Oberfläche kommt und sie zu den Menschen geworden sind, die sie sind. Besonders gefällt mir diese emotionale Entwicklung beider Protagonistinnen.
Der Roman berührt einen ohne zu viel unnötigem Drumherum und bleibt auch nach dem Lesen noch länger im Kopf.