Tiefgang und Ernsthaftigkeit sind auf der Strecke geblieben

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hanka Avatar

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2 Halbschwestern, 1 Vater und zwei ganz unterschiedliche Sichtweisen auf ihn. Aber auch 5 Millionen gute Gründe für Mickey, die geforderten Therapiesitzungen zu absolvieren. Nichtsahnend treffen die beiden Halbschwestern Mickey und Arlo aufeinander, ohne jedoch die familiäre Verbindung zu kennen.

Erwartet hatte ich eine ernsthafte Auseinandersetzung mit dem Vater. Warum wird er so unterschiedlich wahrgenommen? Wie war die jeweilige Beziehung? Was haben beide Halbschwestern erlebt und wo gibt es Unterschiede? Kann man sich über den Austausch während der Therapiesitzungen annähern und das Bild des Vaters vielleicht korrigieren? Unterschwellig kam dies auch vor. Aber der Weg dahin war steinig, voller Umwege und auch Irrwege.

Leider hatte mich das Buch insgesamt überhaupt nicht gepackt und berührt. Die Kapitel sind abwechseln aus der Sicht von Arlo oder Mickey geschrieben. Aber ich musste mich regelrecht zum Lesen zwingen und habe nach jedem Kapitel eine Pause eingelegt. Ein Lesefluss wollte sich nicht einstellen. Die Halbschwestern waren mir nicht sympathisch, eher nervig und unreif.

Im besten Fall hätte dies ein flüssiger und leichter Schreibstil sein können. Ich empfand ihn nach und nach aber als zu flapsig. Obwohl weitere ernste Themen vorkamen, konnte man sie leider nicht ernst nehmen. Die Halbschwestern scheinen sich mit ihren eigenen Problemen nicht auseinanderzusetzen oder sie wenigstens ernst zu nehmen. Wie bitte soll ich die Probleme dann als Leser ernst nehmen können!?

Und auch nach Beendigung des Buches kann ich leider nicht sicher sagen, ob dieses Buch uns Leser etwas mit auf den Weg geben möchte. Schade, Potenzial verschenkt.