Mischung aus Liebesroman und Krimi

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Elijah und Nakita verbindet eine intensive Jugendliebe, doch Elijah verlässt das kleine Örtchen Point Orchards, um ein erfolgreicher Autor zu werden. Nachdem seine Pläne geplatzt sind kehrt er viele Jahre später gescheitert und desillusioniert in die Heimat zurück. Nakita und er versuchen sich wieder anzunähern, doch dann geschieht ein Mord in der beschaulichen Kleinstadt und nichts ist mehr so, wie es einmal war.
Mit intensiven Beschreibungen der Umgebung von Point Orchards im Staat Washington vermittelt Sarah Crouch eine große Liebe zur Natur, sie lassen ein wundervolles Bild über Seenlandschaften, Wälder und Naturromantik vor den Augen der Leser*innen entstehen. Der Mord an einer jungen Ärztin aus dem Ort überschattet die Idylle und bedroht die Zukunft von Elijah.
Dieser Roman ist eine unterhaltsame Mischung aus Liebesroman und Krimi, der mich jedoch nicht voll überzeugen konnte. Leider ist die Auflösung des Falls relativ früh vorhersehbar und kommt am Ende dann doch ein bisschen zu plötzlich.
Im Verlauf der Geschichte erfährt man viel über die Gefühlswelt von Elijah, sein gespaltenes Verhältnis zum Vater, sein beruflicher Frust und die Reue über Fehlentscheidungen in seinem Leben. Nakita kommt hier für meinen Geschmack ein wenig zu kurz, da hätte ich mir etwas mehr Zuwendung zu ihren Emotionen gewünscht.
Außerdem sind die Zeitsprünge, in denen dieser Roman geschrieben ist, ein bisschen irritierend und unterbrechen den Fluß der Geschichte. Normalerweise mag ich diese Art der Erzählung, hier hat sie mich jedoch häufig irritiert und ich war angewiesen auf die Angabe des Datums vor dem jeweiligen Zeitabschnitt.
Dieses Buch hat mich thematisch stark an "Der Gesang der Flusskrebse" von Delia Owens erinnert, kann jedoch in Bezug auf Schreibstil und Raffinesse nicht ganz mithalten. Dennoch ist es ein unterhaltsamer Roman mit vielen Facetten und ein interessantes Debüt von Sarah Crouch.