positiv überrascht

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suppenfee Avatar

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Für Elijah fühlt es sich wie Scheitern an, als er nach Jahren in seine verschlafene Heimatstadt Point Orchard zurückkehrt. Ausgezogen, um einen Bestseller zu schreiben, hat er nach all den Jahren nur ein geflopptes Buch vorzuweisen. Seine Jugendliebe Nakita hat er damals verlassen um seinen großen Träumen hinterherzujagen und bereut es nun. Langsam versucht sich Elijah wieder in die Gemeinschaft einzufinden und auch Nakita näher zu kommen. Doch ein Verbrechen in der sonst so beschaulichen Kleinstadt rückt Elijah in den Fokus der Ermittlungen.

Middletide hat mich positiv überrascht. Sarah Crouch hat mich mit ihrer unaufgeregten und gleichzeitig aber sehr feinfühligen Erzählweise beeindruckt. Protagonist Elijah ist nicht immer ein sympathischer Charakter, aber er entwickelt eine tiefe Verbundenheit zur Natur und seiner Heimat und die konnte man auf jeder Seite spüren.
Der Kriminalfall selbst nimmt weniger Raum ein, als ich zunächst vermutet habe. Er ist eher eine Randbedingung und auch relativ schnell durchschaubar. Der Fokus liegt eher auf dem Beziehungsgeflecht und der Entwicklung der Charaktere, die zu dem Verbrechen geführt haben. Der Fall ist sehr geschickt in die Geschichte eingeflochten. Durch Zeitsprünge sind wir beim Lesen den Protagonisten immer einen Schritt voraus und erfahren die genauen Begebenheiten, die zum Ermittlungsstand geführt haben, dann immer erst in den folgenden Kapiteln.

Alles in allem ein ruhiger aber berührender Spannungsroman, der mir wirklich gut gefallen hat.