Seichter Mix aus Kriminalfall und Liebesgeschichte

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Elijah kehrt nach Jahren, in denen er in San Francisco versucht hat, als Schriftsteller Fuß zu fassen und gescheitert ist, in seinen Heimatort in Washington zurück. Er versucht, sich im Haus seiner Kindheit ein neues Leben aufzubauen und lebt im Rhythmus der Natur. Bei einem Freund seines verstorbenen Vaters kann er seinen Lebensunterhalt verdienen und auch zu seiner Jugendliebe Nakita findet er nach und nach wieder Kontakt. Dann jedoch erschüttert der Suizid der allseits beliebten Ärztin Erin den kleinen Küstenort und Elijah ist plötzlich im Visier der beiden Ermittler.

Das Setting der Geschichte hat mich sehr an den „Gesang der Flusskrebse“ erinnert – ein Kriminalfall, eine Liebesgeschichte und die Nähe zur Natur – und ich habe mich auf eine ähnlich intensive Leseerfahrung gefreut, aber leider konnte der Roman meine Erwartungen nicht erfüllen. Ich konnte mich kaum in die Geschichte einfühlen, wurde mit den Figuren nicht warm, da sie für mich zum Teil nicht nachvollziehbar gehandelt haben und eher oberflächlich blieben. So hätte ich gerne viel mehr über die (fiktive) Kultur der Squalomah erfahren, vor allem, weil es schon im Vorfeld eine Anmerkung der Autorin dazu gibt, aber wenn ich im Nachhinein darüber nachdenke, spielt diese Kultur im Buch nicht wirklich eine große Rolle. Die Zeitsprünge haben zu Beginn die Spannung noch recht hochgehalten, aber im Verlauf fiel es mir immer schwerer, die Handlung richtig zuzuordnen – hier wären ein paar weniger Wechsel in der Zeit mehr gewesen. Der Kriminalfall war anfangs noch spannend, schnell wurde er aber vorhersehbar und gegen Schluss ein bisschen unglaubwürdig. Und auch die Liebesgeschichte ist meiner Meinung nach ins Kitschige, Seichte und Vorhersehbare abgedriftet.

Ein Roman, der stark beginnt, aber leider dann nachlässt und nicht ganz das hält, was er verspricht.